Die Deutsche Weinkönigin gibt sich inzwischen rustikal. Aber reicht das?

Deutsche Weinkönigin: Relikt oder Aushängeschild?

Was war die Aufregung Mitte Juli 2024 doch groß! Nämlich als die Gebietsweinwerbung Pfalzwein e.V. verkündete, dass es zukünftig keine Weinhoheiten, sondern Weinbotschafter:innen aus der Pfalz geben soll. Gut, nach massiven Protesten ruderte man wieder zurück. Mich lässt das Thema indes nicht so richtig los. Deswegen nehme ich mir jetzt mal das Thema Deutsche Weinkönigin vor.

Ach, was habe ich doch die Pfalz vor ein paar Wochen gefeiert. Für mich war die Bekanntgabe, fortan keine Pfälzische Weinkönigin, sondern eben Weinbotschafter:innen zu wählen, endlich ein Schritt ins Hier und Jetzt. Vor allem, weil man auch noch die Krönchen abschaffen und durch Anstecknadeln ersetzen wollte. Und passenderweise gab’s dann für die Wahl 2024 auch noch einen männlichen Kandidaten. Wenn das nicht mal zeitgemäß ist. Doch dann hagelte es massive Kritik. Letztlich einigte man sich auf einen “Kompromiss”. Nämlich dass für 2024 erstmal alles beim Alten bleibt. Danach entscheidet dann die Interessengemeinschaft “Pfälzer Weinhoheiten”, wie es weitergehen soll. Aber dazu habe ich dann ganz am Ende des Textes noch eine Meinung zu. Denn jetzt geht’s erstmal um die Deutsche Weinkönigin an sich.

Dass sich dieses Thema bei mir aus der Wahl der Pfälzischen Weinkönigin ergibt, ist übrigens nicht weit hergeholt. Schließlich hat sich das Amt der Deutschen Weinkönigin aus dem der Pfälzischen Weinkönigin entwickelt. Und unter uns: Das Amt ist auch gar nicht so alt, wie man zunächst denken mag. Mal ganz davon abgesehen, dass die Deutsche Weinkönigin anfangs auch gar nicht so viel mit Wein zu tun hatte. Aber fangen wir einfach mal von vorne an.

Deutsche Weinkönigin Eva Brockmann mit ihren Weinprinzessinnen
Die aktuelle Deutsche Weinkönigin Eva Brockmann (Mitte) mit ihren Weinprinzessinnen. © Deutsches Weininstitut

Deutsche Weinkönigin: Wie alles begann

Die erste Weinkönigin überhaupt krönte man 1931 in der Pfalz. Und zwar nicht, um den deutschen Weinbau zu repräsentieren, sondern um mit Marketing für einen besseren Abverkauf von deutschem Wein zu sorgen. Die Idee für eine Weinkönigin kam dann auch nicht von einem Weinbauverband. Denn den Einfall hatte tatsächlich der Verleger Daniel Meininger. Du weißt schon: „Meiningers Weinwelt“, „Meiningers Weinwirtschaft“, „Meiningers Sommelier“ und so weiter. Alles aktuelle Publikationen, die bei dem Verlag aus Neustadt an der Weinstraße (ja, genau – in der Pfalz) erscheinen. Man ahnt da vielleicht schon so ungefähre Zusammenhänge. Jedenfalls schlug Daniel Meininger damals vor, dass Ruth Bachrodt Pfälzische Weinkönigin werden sollte. Gesagt, getan. Ruth Bachrodt kam übrigens aus Pirmasens in der Westpfalz. Dort gab es damals keinen Weinanbau. Genau das verdeutlicht dann auch den Stellenwert dieser Weinkönigin von damals. Hübsch muss sie sein, ledig muss sie sein, mit Wein auskennen muss sie sich nicht.

Das war auch 1932 nicht anders, als Cilly Seitz als zweite Pfälzische Weinkönigin folgte. Diese wählte man dieses Mal aber wenigstens nach einer regulären Ausschreibung. Da hatte Meininger seine Finger dann nicht im Spiel. Ein Jahr später, also 1933, vereinnahmten dann aber eh die Nazis die Wahl der Pfälzischen Weinkönigin. Bis 1939 suchte der Gau-Fotograf Josef Bürckel im Auftrag des Gauleiters nach der „hübschesten dem Wein verbundenen jungen Frau“, um diese dann zu krönen. Während des Zweiten Weltkriegs gab’s erstmal keine Weinkönigin. Diese wurde in der Pfalz dann erst wieder von 1947 bis 1949 gesucht. Erst 1949 fand erstmals eine richtige Wahl statt. Die damals Elisabeth Kuhn gewann. Und diese Dame ernannte man dann nicht nur zur Pfälzischen, sondern eben auch zur Deutschen Weinkönigin.

Deutsche Weinkönigin küsst ein Weißweinglas
Janina Huhn küsste vor zehn Jahren als Deutsche Weinkönigin keinen Frosch, sondern ein Glas Wein. © Deutsches Weininstitut

Die Deutsche Weinkönigin im Wandel der Zeit

Im Jahr 1950 fand dann erstmals die Wahl für die Deutsche Weinkönigin statt – und zwar losgelöst vom Amt in der Pfalz. Weil inzwischen halt auch die anderen Weinregionen ihre Weinköniginnen hatten. Diese treten seitdem in der Regel in Neustadt an der Weinstraße gegeneinander an, damit die Deutsche Weinkönigin ermittelt werden kann. Bis 1999 waren ausschließlich weibliche Bewerberinnen zugelassen, die ledig sein mussten und auch nicht geschieden sein durften. Und sie mussten aus einer Winzerfamilie stammen. Letzteres ist seit dem Jahr 2000 nicht mehr nötig. Inzwischen reicht es, wenn man eine „eindeutige und starke Verbundenheit mit deutschen Weinen“ nachweisen kann und am Tag der Wahl mindestens 18 Jahre alt ist.

Aber immerhin haben sich die Anforderungen etwas verändert. In den 1950er-Jahren mussten die Damen zum Beispiel einen Walzer tanzen und eine Rede halten, um Deutsche Weinkönigin zu werden. 1981 schaffte man die Dirndl-Pflicht für die Fototermine ab. Und heutzutage müssen sich die Kandidat:innen mit einem Walzer beweisen, sondern werden auf Herz und Nieren in Sachen Önologie, Kellertechnik, Schlagfertigkeit, Beredsamkeit, Fremdsprachen und Exportwissen geprüft. Und weil das alles inzwischen nicht mehr ganz ohne ist, gibt’s seit 2009 ein Vorbereitungsseminar für die Wahl. Natürlich auch wieder in Neustadt an der Weinstraße. Ach ja, und seit 1949 ist eine Krone für die Deutsche Weinkönigin obligatorisch. Ebenso wie für alle Weinköniginnen und Prinzessinnen aus allen Anbaugebieten. Oder auch aus den einzelnen Weinorten. Denn gefühlt wählt jedes Weindorf in Deutschland seine eigene Hoheit. Deutsche Weinkönigin hin oder her.

Deutsche Weinmajestäten 2019
2019 gaben sich die Weinmajestäten rockig. © Deutsches Weininstitut

Nur in den Weinanbaugebieten selbst relevant?

Für alle Menschen, die in einem Weinanbaugebiet wohnen, mag das im Kleinen wie im Großen ja auch wahnsinnig spannend sein. Und hey, die Wahl zur Deutschen Weinkönigin wird ja auch immerhin live im Fernsehen übertragen. Vom SWR. Also kann ganz Deutschland mit abstimmen. Theoretisch. Denn mal ehrlich: Praktisch ist die Deutsche Weinkönigin samt ihrer Wahl doch nur in den Weinregionen selbst relevant. Ja, die Deutsche Weinkönigin muss es inzwischen echt drauf haben. Und ja, sie repräsentiert den deutschen Wein im In- und Ausland. Das Problem ist halt nur, dass außerhalb der deutschen Weinregionen die Menschen gar nicht wissen, dass die Deutsche Weinkönigin auch etwas kann.

Ich habe da eine kleine Anekdote aus meiner Kindheit. Meine Mutter und mein Stiefvater waren mit mir in Hannover auf einem Stadtfest. Dort war auch die Deutsche Weinkönigin anwesend. Die Menschen scharrten sich um sie. Nicht, um etwas über deutsche Weine zu erfahren oder um mit ihr ins Gespräch zu kommen. Nein, alle wollten bloß ein Foto mit dieser „Exotin“ haben. Und noch eine Erinnerung, Jahre später: Eine Weinmesse für Liebhaber:innen in Hamburg. Eine der Deutschen Weinprinzessinnen war anwesend. Auch hier standen die Menschen für ein Foto Schlange. Viele freuten sich, dass sie dadurch eine Erinnerung mit der Deutschen Weinkönigin bekommen. Auf meinen Hinweis, dass das aber eine Prinzessin sei, kam immer nur verwundert die Antwort: „Aber sie trägt doch eine Krone!“

Aktuelle Krone der Deutschen Weinkönigin
Ist das Krönchen für die Deutsche Weinkönigin tatsächlich noch ein Muss? © Deutsches Weininstitut

Deutsche Weinkönigin: Freak oder Vorbild?

Kurzum: Außerhalb der Weinanbaugebiete kennt man sich mit dem System rund um die Deutsche Weinkönigin nicht aus. Man guckt im Fernsehen nicht die Live-Übertragung. Und man denkt auch nicht, dass diese Frauen irgendetwas über Wein wissen. So hart es klingt, aber außerhalb der Weinregionen ist die Deutsche Weinkönigin dann halt doch nur ein hübsches Püppchen, ein Freak, ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Da macht man im besten Fall ein Foto, im schlimmsten Fall lacht man sie aus. Alles schon erlebt.

Klar, für einige Frauen soll das Amt der Deutschen Weinkönigin ein Karrieresprungbrett gewesen sein. Sagt jedenfalls Wikipedia. So war zum Beispiel die Deutsche Weinkönigin Julia Klöckner von 2018 bis 2021 Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft. Ob es für sie ein Vorteil war, mal Deutsche Weinkönigin gewesen zu sein? Mh. Wenn man sich damals so die Kommentare in den sozialen Netzwerken angeschaut hat, dann wohl eher nicht. Denn da sprach man ihr oft die Kompetenz ab, gerade weil sie mal Deutsche Weinkönigin war. Außerhalb der Weinanbaugebiete wird den Damen inhaltlich also nicht viel zugetraut. Ich befürchte, daran hat sich nicht so viel geändert.

Weinprinzessin Katja Bohner aus Baden nach ihrer Wahl
Immer schön lächeln und winken: Hier wurde Katja Bohner aus Baden 2010 gerade zur Weinprinzessin gewählt. © Deutsches Weininstitut

Und was ist mit den Männern?

Was mich persönlich am Amt der Deutschen Weinkönigin stört: Es gab bis jetzt keinen Weinkönig. Okay, der würde dann auch nicht so heißen. Sondern Deutsche Weinhoheit. Weil man einen König mit einem Herrscher gleichsetzen würde, während die Königin ja nur repräsentiert. Das meinte jedenfalls neulich Bürgermeister von Neustadt an der Weinstraße in einem Interview – und brachte damit die Feministin in mir an den Rand eines Kotzanfalls. Als ob es in der Weltgeschichte keine großen Herrscherinnen gegeben hätte. Und als ob Männer nicht auch „nur“ repräsentieren könnten. Mal ganz davon abgesehen, dass das Amt damit mal wieder bewusst kleingeredet wird. Willkommen in der Vergangenheit!

Zugleich kenne ich nicht eben wenige Winzerinnen, die sich nach wie vor beklagen, dass sie nicht so ernst genommen werden wie ihre männlichen Kollegen. Da gilt halt noch das Klischee, dass Frauen bitte Deutsche Weinkönigin werden – und die Männer halt Winzer. Solch eine antiquierte Denkweise hat mit der Lebensrealität in der Weinwelt nichts mehr zu tun. Wie will man diese denn aber effektiv aufbrechen, wenn es eben per se nur eine Deutsche Weinkönigin gibt, nicht aber einen Deutschen Weinkönig? Und warum wird die Bewerbung eines Mannes auf eines dieser Ämter als etwas zutiefst exotisches betrachtet?

Frauen kaufen Wein ein
2022 musste die Deutsche Weinkönigin Katrin Lang mit ihren Prinzessinnen für die Kamera noch klischeehaft shoppen gehen. © Deutsches Weininstitut

Die Pfalz könnte jetzt Vorreiter sein

Gerade weil die Wurzeln der Deutschen Weinkönigin in der Pfalz liegen, habe ich Mitte Juli 2024 den Vorstoß von Pfalzwein e.V. so gefeiert. Weg mit der Geschlechterdifferenzierung im Titel, hin zum effektiven Marketing mit Menschen als Weinbotschafter:innen für Wein aus der Pfalz. Umso trauriger war ich dann natürlich, als man dem Druck nachgegeben hat. Jetzt also doch Weinkönigin und Prinzessinnen (Frauen) bzw. Weinhoheit und Weinhoheiten (Männer). Die Damen bekommen ihre Krönchen, die Herren ihre Anstecknadeln. Immer schön einen Geschlechterunterschied machen. Schade. Und das alles wird einem als “Kompromiss” verkauft. Also bitte!

Ich befürchte, dass die “Interessengemeinschaft”, die danach über Bezeichnung und Erscheinungsbild der Pfälzischen Weinkönigin entscheiden werden, alles beim Alten lassen. In der heutigen Zeit ist das für mich ein falsches Signal. Klar, wir haben es hier mit 93 Jahren Tradition zu tun. Aber einer Tradition, die nur in den Weinbaugebieten relevant ist und außerhalb dieser kaum bis gar keine Wirkung für den deutschen Wein hat. Reformiert wurde alle paar Jahrzehnte, an der Außenwirkung hat sich nichts geändert.

In einer Zeit, in der die Weinbranche wegen permanent fallender Verkaufszahlen jammert und stöhnt, wäre es vielleicht mal an der Zeit, endlich effektives Marketing zu betreiben und dafür Menschen fernab von irgendwelchen Rollenklischees als echte und effiziente Botschafter für den deutschen Wein einzusetzen, die zeigen, wie modern eben dieser sein kann. Aber klar, man kann auch weiterhin auf eine unzeitgemäße und altbackene Außenwirkung setzen und so lange jammern, bis es zu spät ist. Just saying.

Copyright Titelbild: © Deutsches Weininstitut

*Dieser Text wurde weder beauftragt noch vergütet. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und spiegelt ausschließlich meine eigene Meinung wider. Gesetzte Links sind nicht kommerziell, sondern dienen alleine Service-Zwecken.

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8 Kommentare

  1. Vielen Dank für die Ausführungen, die ich alle sehr gut nachvollziehen kann und mit denen ich übereinstimme. Ich finde den Vorstoß der Pfälzer gut (und das als Rheinhesse😉). Jedoch verwirrt mich die Wahl des Titels „Weinbotschafter:in“ doch ziemlich, nicht jedoch aufgrund des Genderns. Als Weinbotschafter Rheinhessen finde ich die Pfälzer Entscheidung mehr als unglücklich.

    Nun gut, ich bin nicht nur Weinbotschafter, sondern „Kultur- und Weinbotschafter Rheinhessen“, von denen es etwa 250 männliche und weibliche gibt. Da erscheint mir eine Verwechslungsgefahr doch recht hoch, besonders dann auch noch bei Gästen und Teilnehmern unserer Veranstaltungen, die aus Nicht-Weinbaugebieten stammen. Als Gästeführer gibt es von uns Weinwanderungen, Verkostungen, kulturgeschichtliche Führungen und viele andere Events. Außerdem gibt es Kultur- und Weinbotschafter nicht nur in Rheinhessen, sondern in vier Weinbaugebieten alleine in Rheinland-Pfalz, darunter in der Pfalz. Irgendwie drängt sich mir der Eindruck auf, dass der Gebietsweinwerbung Pfalz e.V. sich noch nicht einmal in der eigenen Region auskennt und einen Titel wählte, der in direkter Konkurrenz zum Namen bestehender Vereine und deren Mitgliedern in mehreren Weinbaugebieteten steht.

    1. Moin Frank, ah, die Verwechslungsgefahr mit den Kultur- und Weinbotschafter:innen habe ich nicht bedacht. Aber ich bin mir sicher, dass sich für Weinkönigin ein entsprechendes Synonym mit Alleinstellungsmerkmal finden lassen würde. 😉

  2. Hallo Frau Korzonnek,

    als „alter weißer Mann“ sage ich ausdrücklich „Danke!“ für Ihren kritischen Kommentar zu diesem m. E. völlig anachronistischen und letztlich immer schon sexistischen „Gedödel „mit der Wahl von Weinprinzessinnen und Weinköniginnen. Ich habe nie verstanden, was der Quatsch soll, warum es immer nur Frauen sind und warum die Dirndl tragen müssen. UND: Ich habe nie verstanden, warum sich intelligente, moderne Frauen dafür hergeben.

    Wer in der Pfalz hat denn wie Druck ausgeübt. Das würde mich ja mal interessieren. Dann wüsste ich, an wen ich mich wenden könnte, um zu fragen, wann ER denn gedenkt, im 21. Jahrhundert anzukommen.

    Dass ein Weinbaugebiet, die Bundesrepublik einen Menschen dazu gewinnen möchte, das (Auslands-)Marketing für deutschen Wein in umfänglichem Sinne attraktiv zu repräsentieren, finde ich ja okay und nachvollziehbar. Aber wir leben doch zum Glück in einer parlamentarischen Demokratie und da darf wirklich kein Platz sein für Königinnen, Könige,, Prinzessinnen, Prinzen usw. Ich bin klar für die Abschaffung des Adels und aller entsprechenden Titel. Einschließlich des Fußballkaisers, übrigens.

    Darum plädiere ich für einen echten, geschlechtsneutralen Wettbewerb in Wissen und Können um die gut bezahlte, ein Jahr währende Position der Top-Repräsentanz für ein Weinbaugebiet, bzw. die Weinwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland. Mit Dirndl- und Dekolleté-Verbot!

    Als Weinkonsument habe ich mir jedenfalls noch nie Gedanken gemacht, ob es in Spanien, Frankreich, Italien oder sonst wo eine Weinkönigin gibt, wie blond die ist oder wie üppig ihr Ausschnitt ausgefüllt ist. Also: Schluss damit!

    Beste Grüße!

  3. Nachtrag: Wäre eigentlich eine Idee, auf open petition der einer ähnlichen Plattform eine Initiative zur Abschaffung dieser Wahlen zu starten. Auch wenn ich Winzer wäre, hätte ich doch überhaupt kein Interesse an so einer verstaubten „Repräsentanz“ meines modernen Produktes.

    1. Lieber Herr Riedl,

      vielen Dank für die leidenschaftliche Zustimmung. Ich glaube ja auch, dass außerhalb der Weinanbaugebiete Weinköniginnen und Prinzessinnen als sehr antiquiert wahrgenommen werden. Innerhalb der Regionen aber meist halt nicht. Ich war die vergangenen Tage in Franken unterwegs und habe das Thema da auch mal in einer Abendrunde mit Winzer:innen und anderen Weinmenschen angesprochen. Die Meinungen waren genau geteilt. Es ist wohl auch so, dass vor allem auf den Dörfern viele kleine Mädchen davon träumen, eines Tages mal Weinprinzessin zu sein. Oder halt nur Prinzessin – zur Not in Verbindung mit Wein. Und bei einer lockeren Abendveranstaltung am Terroir f in Rödelsee, waren fünf junge Damen mit Krönchen sehr präsent. Allesamt amtierende und ehemalige Prinzessinnen des Ortes. Für die Anwohner:innen dort ein alltäglicher Anblick. Für mich ein aus der Zeit gefallener Anblick.

      Ich denke, in den Weinanbaugebieten tickt die Zeit noch etwas anders. Da braucht es noch, bis man begreift, dass man durch solche Wahlen nicht eine Flasche Wein mehr verkauft. Sondern dass eine andere Form der Repräsentanz vielleicht geschickter wäre. Umso dankbarer bin ich für den Vorstoß der Pfalz. Auch wenn es erstmal nur ein Vorstoß war.

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