Pacherenc du Vic-Bilh: Weißweine in trocken und edelsüß
ADVERTORIAL | Mit nicht einmal 300 Hektar Rebfläche gehört Pacherenc du Vic-Bilh zu den kleineren Appellationen in Südwest-Frankreich. Und zugleich zu den interessantesten. Denn hier, am Fuße der Pyrenäen, entstehen charaktervolle Weißweine und verführerische Süßweine. Machen wir mal einen kleinen vinophilen Ausflug.
Südwest-Frankreich verbindet man ja eher mit Rotweinen aus Reborten wie Tannat, Manseng Noir und Tardif. Vor allem, wenn die Weine aus Appellationen wie Saint-Mont oder Madiran stammen. Innerhalb der AOP Madiran gibt es mit Pacherenc du Vic-Bilh so etwas wie eine Weißwein-Enklave, die seit 1997 den Status einer Appellation hat. Rote Trauben sucht man hier vergeblich, denn tatsächlich sind ausschließlich trockene und edelsüße Weißweine zugelassen. Dass Pacherenc du Vic-Bilh einen eigenen Appellations-Status hat, ist übrigens keine Selbstverständlichkeit. Denn Anfang der 1970er-Jahre war das gerade einmal 286 Hektar umfassende Anbaugebiet fast in Vergessenheit geraten. Es waren die engagierten Winzer:innen von Plaimont, die Pacherenc du Vic-Bilh aus dem Dornröschenschlaf wachküssten, indem sie die Tradition edler Süßweine aus dem Pyrenäen-Vorland wieder aufleben ließen.
Um die Besonderheit dieser Süßweine zu verstehen, lohnt sich zunächst ein Blick auf Geografie und Klima. Das Anbaugebiet ist etwa 130 Kilometer vom Atlantik und ungefähr 80 Kilometer von den Pyrenäen entfernt. Es herrscht ein maritimes Klima mit heißen Sommern, trockenen sonnigen Herbsten und relativ milden Wintern. In den sonnigen Tälern des „alten Landes“ (so die Übersetzung von Vic-Bilh) gedeihen die Reben an den höher gelegenen Hängen auf Kalk-Lehmböden, die mit kleinen Kieseln durchsetzt sind. Die Höhenlage und die Nähe der Pyrenäen sorgen für heiße Tage und kühle Nächte und ermöglichen somit den Erhalt und die langsame Reifung der Trauben am Rebstock bis zur Überreife. Sie entwickeln dadurch eine außergewöhnliche Süße und konzentrierte Aromen, ohne an Frische einzubüßen.
Pacherenc du Vic-Bilh: Besondere Weine mit besonderer Technik
Genau dieses Zusammenspiel von Klima und Geografie ist für die Süßweine aus Pacherenc du Vic-Bilh, für die vor allem einheimische Rebsorten wie Courbu, Petit Courbu, Gros Manseng und Petit Manseng zum Einsatz kommen, entscheidend. Denn im Anbaugebiet ist Morgennebel ein sehr, sehr seltener Gast. Sprich: Die berühmte Edelfäule, die zum Beispiel in Deutschland essenziell für edelsüße Weine ist, tritt hier nicht auf. Wie es die Winzer:innen trotzdem schaffen, Süßweine zu bereiten? Das Zauberwort heißt hier Passerillage. Bei dieser Weinbautechnik trocknen die Weinbeeren direkt am Rebstock, verlieren so Wasser, während sich die Aromen verdichten und konzentrieren. Die Trauben liest man dann von Oktober bis Dezember in mehreren Durchgängen per Hand.
Jedenfalls machen das die Plaimont-Winzer:innen so, die immerhin 160 Hektar in Pacherenc du Vic-Bilh bewirtschaften. Also 66 Prozent der Gesamtrebfläche. Bei ihnen ist es zum Beispiel tabu, den Trockungsprozess am Rebstock etwas zu beschleunigen, indem man die Trauben händisch abknickt und so die Wasser- und Nährstoffversorgung unterbricht. Dadurch trocknen die Weinbeeren zwar schneller ein, aber die Rebe hat zusätzlichen Stress. Deswegen lässt man bei der Kooperative konsequent der Natur freien Lauf, die die Trocknung im eigenen Tempo erledigt. Frei ohne Risiko ist das freilich nicht. Starke Regenfälle im Herbst könnten die Trauben verfaulen lassen. Mal ganz abgesehen davon, dass Vögel und andere Tiere überreife Trauben sehr köstlich finden. Wenn die Winzer:innen ideales Lesegut haben wollen, müssen sie also sehr wachsam sein. Gelingt ihnen das aber, dann sind verführerische edelsüße Weine ihre Belohnung.
Saint-Albert von Plaimont
Um genau solch einen Süßwein handelt es sich beim Saint-Albert von Plaimont. Hier ist der Name Programm, denn die Trauben werden rund um den 15. November gelesen – dem Tag des Heiligen Albert. Rebsorten sind hier Petit Manseng, Gros Manseng und Petit Courbu, die vor allem auf Lehmböden an steilen Hängen gedeihen. Nach der Gärung reift der Wein für acht bis zehn Monate im Holzfass. Die Hefe wird in dieser Zeit regelmäßig aufgerührt, was zu einem zarten Schmelz in der Cuvée führt. In dieser Zeit entfalten sich dann vor allem die Aromen von den beiden Manseng-Rebsorten in ihrer vollen Pracht.
Das Ergebnis ist ein Süßwein, der nach Honig, Orangenzeste sowie nach einem Hauch Orangenmarmelade und reifer Mango durftet. Am Gaumen kommen dann noch Anklänge von gerösteten Mandeln und Toffee hinzu, die perfekt zu der cremigen Textur und dem harmonischen Süße-Säure-Spiel passen. Für mich ist dieser edelsüße Wein vor allem ein Gedicht zu einer Kürbissuppe.
La Saint Sylvestre von Plaimont
Noch spezieller ist der La Saint Sylvestre von Plaimont, bei dem mich persönlich ja schon die Geschichte sehr begeistert. Ursprünglich kamen die Trauben der beiden Rebsorten Gros Manseng und Petit Manseng nämlich in den Saint-Albert und wurden dementsprechend auch Mitte November gelesen. Im November 1991 hatten die Trauben jedoch aufgrund eines frühzeitigen Frosts nicht die richtige Reife. Die Winzer:innen von Plaimont mussten mit der Lese warten und schlossen eine Wette ab: Die letzten Trauben sollten Ende Dezember geerntet werden. Bei der anschließenden Verkostung staunten dann alle über die enorme Qualität dieses Weins. Das war die Geburtsstunde der Cuvée Pacherenc de la Saint Sylvestre.
Seitdem wählt Plaimont jedes Jahr nur drei bis vier Winzer:innen aus, die auf ihren Parzellen die Trauben für die Cuvée hängen lassen. Insgesamt handelt es sich um fünf Hektar, auf die man sehr aufpassen muss, damit Stare und andere Vögel das kostbare Gut nicht wegnaschen. Akustische Maßnahmen und Schutznetze kommen in dieser Zeit sehr häufig zum Einsatz.
Und der Einsatz lohnt sich! Denn Anklänge von Honig, Gewürzen und exotischen Früchten prägen diesen wunderbar ausbalancierten und sehr harmonischen Süßwein aus Pacherenc du Vic-Bilh. Hinzu kommen ein beeindruckend viskoses Mundgefühl sowie eine leichte Walnuss-Note, die den seeeeehr langen Abgang einläutet. Für mich gehört dieser Süßwein inzwischen zu Weihnachten traditionell zu meiner Auswahl an Festtagsweinen, denn er passt hervorragend zu Crème Brulée und Weihnachtsplätzchen.
Noch mehr Süßweine aus Pacherenc du Vic-Bilh
Zwei weitere edelsüße Cuvées möchte ich dir an dieser Stelle zusätzlich ans Herz legen. Zum einen die von Château d’Arricau Bordes, das zu Plaimont gehört. Hier trumpfen Petit Manseng und Gros Manseng im Duett auf. Exotische Noten von sehr reifer Ananas und Litschi ziehen die Nase sofort in den Bann. Auch eingemachte Pfirsiche und Nektarinen sind hier wahrnehmbar. Am Gaumen begeistert mich vor allem die weiche und runde Textur sowie das harmonische und höchst ausgewogene Süße-Säure-Spiel. Für mich ist das ein idealer Dessertwein, den ich vor allem Gästen gerne ins Glas schenke. Bis jetzt war jeder begeistert.
Nicht minder edel kommt auch der Lutz von den Vignobles Marie Maria daher. Auch hier vereinen sich Petit Manseng und Gros Manseng zu einer Cuvée voller Finesse und Harmonie. Allerdings dominieren hier eher Aromen von kandierten Zitrusfrüchten die Nase. Am Gaumen ist der Lutz erstaunlich frisch und lebendig mit einer sehr ausgewogenen Struktur. Ich liebe diesen Süßwein zu geräuchertem Lachs oder aber zu Blauschimmelkäse.
Die trockene Weißwein-Seite von Pacherenc du Vic-Bilh
Bei all der Süßwein-Schwärmerei möchte ich an dieser Stelle noch einmal explizit darauf hinweisen, dass in Pacherenc du Vic-Bilh auch hervorragende trockene Weißweine entstehen. Diese sind einfach zu erkennen, denn du findest immer den Begriff „Sec“ mit auf dem Etikett. Was dann für trocken steht. Besonders gelungen finde ich den Novel von den Vignobles Marie Maria. Gros Manseng trifft hier auf Petit Courbu. Die Reben gedeihen auf Ton-Kalkstein und Kies-Ton, was eine leichte mineralische Note in den Wein bringt. Genau das passt hervorrage zu den blumigen sowie den zitrischen Anklängen in dem Wein, der ideal zu Ziegenkäse oder aber Geflügelgerichten passt. Ein ebenso charmanter wie liebenswürdiger Wein.
Etwas gehaltvoller ist hingegen der Grèvière – ebenfalls von Vignobles Marie Maria. Obwohl auch hier ausschließlich Gros Manseng und Petit Courbu die Cuvée bestimmen, ist der Wein voluminöser und hat noch mehr Tiefe. Zudem findet man hier auch exotische Früchte und eine – ich kann es nicht anders beschreiben – höchst verführerische Feuersteinnote. Genau das verleiht der Cuvée das gewisse Extra. Und natürlich ist auch der Grèvière ein hervorragender Speisenbegleiter. Zum Truthahn ist er zum Beispiel meine erste Wahl. Du siehst: Auch die trockenen Weißweine aus Pacherenc du Vic-Bilh lassen mein Herz höherschlagen. Doch die Süßweine berühren tatsächlich auch meine Seele.
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* Dieser Text wurde von Plaimont in Auftrag gegeben und vergütet, spiegelt aber trotzdem meine eigene Meinung wider. Externe Links sind Bestandteil dieses Advertorials. Interne Links dienen Service-Zwecken.
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