Generaldirektor Olivier Bourdet-Pees von der Genossenschaft Plaimont

Plaimont: Reben-Retter in Sud-Ouest

ADVERTORIAL | Schon längst ist die französische Region Südwest kein Insider-Tipp mehr unter deutschen Weinliebhabern. Daran hat vor allem die Genossenschaft Plaimont einen großen Anteil. Ihr ist es zu verdanken, dass hier das Terroir wieder eine entscheidende Rolle spielt. Und Rebsorten, die teilweise bereits als ausgestorben galten.

Manche Menschen finden dank eines lauten Paukenschlags ihre Bestimmung im Leben. Bei André Dubosc erzitterte das Trommelfell der Pauke nicht, aber es begann Mitte der 1970er-Jahre immer stärker zu vibrieren. Der Winzer in dritter Generation war unzufrieden. Die Gascogne war vor allem für ihren Armagnac bekannt. Brandy statt Wein. Dabei hat die Südwest-Region mit ihren unterschiedlichen Appellationen und Böden doch eigentlich so viel mehr zu bieten!

Ausgerechnet in den Vereinigten Staaten begann Duboscs Pauke dann zu vibrieren. Nämlich als man ihm während einer Verkostung einen Wein einschenkte, dessen Rebsorte er sofort erkannte. Colombard! In den Staaten avancierte die Traube unter dem Namen “French Colombard” gerade zum heimlichen Star. Und in der Gascogne? Da wurde Armagnac  draus gemacht!

Winzer in seinem Weingarten
Mit ihm begann alles: André Dubosc. © Plaimont

André Dubosc legt los

Natürlich brachte diese Verkostung André Duboscs Pauke nicht allein zum Vibrieren. Aber sie war dennoch ein Augenöffner. Nämlich dass in seiner Heimat eigentlich alles vorhanden war, um richtig gute Weine zu machen. Atlantik und Pyrenäen beeinflussen das Klima positiv, die Böden sind ein vielfältiges Mosaik aus Sand, Kalk, Lehm und Kies. Da muss sich doch etwas machen lassen!

André Dubosc schloss sich mit anderen Winzern zusammen, die ähnlich tickten. Gemeinsam feilten sie an Qualitäten, diskutierten Lagen und Weine. So brachten sie in den 1970er-Jahren neuen Schwung in die Côtes de Gascogne, wo eben Colombard dann auch schnell ihr eigener Star wurde. Auch die Süßwein-Appellation Pacherenc du Vic-Bilh päppelten sie gemeinsam wieder auf. Und sorgten schließlich zusammen dafür, dass aus Saint Mont eine eigenständige Appellation wurde.

Blick auf Weinberge in der Gascogne
Plaimont-Weinberge in der Gascogne. © Plaimont/B. Dugros

Geburtsstunde von Plaimont

Innerhalb kürzester Zeit vereinten sich so die einzelnen Vibrationen zu höchst wirkungsvollen Paukenschlägen. Und eben nicht nur zu einem. Die Zusammenarbeit der Winzer war derart erfolgreich, dass der nächste Schritt, den man ging, eigentlich nur eine logische Konsequenz war. Sie taten sich komplett zusammen – und gründeten 1979 die Genossenschaft Plaimont. Wobei sich der Name der neuen Kellerei aus Plaisance, Aignan und Saint Mont zusammensetzt.

Es war der Beginn einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte mit derart vielen verschiedenen Facetten, dass man locker ein ganzes Buch damit füllen könnte. Denn Plaimont prägte mit ihrer Arbeit die Region wie keine andere Genossenschaft. Immer mehr Winzer schlossen sich der Vision an. Nämlich heimische Rebsorten in nachhaltig bewirtschafteten Flächen den Terroir-Gedanken hinaus in die Welt tragen zu lassen. Im Jahr 1990 führte das dann sogar dazu, dass sich die Cave de Condom in die Genossenschaft Plaimont eingliederte; 2002 folgte das Château de Crouseilles im Anbaugebiet Madiran.

Château de Crouseilles aus der Vogelperspektive
Das Château de Crouseilles ist seit über 20 Jahren auch ein Teil der Plaimont-Familie. © Château de Crouseilles

Platzhirsch Plaimont

Inzwischen gehören 800 Familien, 200 Angestellte und 10 Châteaux zu Plaimont. Gemeinsam bewirtschaften sie sage und schreibe 5.300 Hektar Rebfläche. Allein in der Côtes de Gascogne ist Plaimont so für 30 Prozent aller Weine verantwortlich. Und in der Appellation Saint Mont gehören 98 Prozent der Rebflächen zu Plaimont. In der benachbarten (und bekannteren) Appellation Madrian sind es immerhin noch 55 Prozent.
Was auf den ersten Blick nach Masse aussieht, ist auf den zweiten Blick tatsächlich Gold wert. Zum einen ist es Plaimont gelungen, die weiße Rebsorte Colombard in der Gascogne wieder groß zu machen. Bei der Genossenschaft sind die Brandy-Zeiten eindeutig vorbei.

Bezaubernde Weißweine vom Fuße der Pyrenäen

Aus der Rebsorte entstehen jetzt ganz bezaubernde Alltagsweine wie etwa der “Du Neuf en Gascogne”, bei dem der Name übrigens Programm ist. Denn der Weißwein hat schlanke neun Volumenprozent Alkohol, wartet dafür aber mit mächtig viel Geschmack auf. Zitrone, Ananas und Mango schmiegen sich hier an florale Noten – gekonnt unterlegt mit einer höchst lebhaften Säure. Ein wunderschöner Sommerwein, der vor allem ein Ziel hat. Er soll Spaß machen.

Ähnliches gilt auch für den Saint Mont “Vignes Retrouvées”. Auch hier ist der Weinname ganz bewusst gewählt. Hast du schon einmal was von den weißen Rebsorten Gros Manseng, Petit Courbu oder Arrufiac gehört? Nein? Macht nichts! Ohne Plaimont würde es sie wahrscheinlich auch gar nicht mehr geben. Und damit dann eben auch nicht diesen Wein, der nicht minder fruchtig und frisch ist, der aber mit einer größeren Intensität glänzt, vollmundiger ist und mit zauberhaften Aromen von geröstetem Brot aufwartet. Und das alles aus Rebsorten, die kaum jemand kennt, weil sich die Anbauflächen fast nur in Sud-Ouest befinden – und selbst dort verschwunden wären. Hätte es nicht Plaimont gegeben.

Weißweinflasche mit Gläsern und Essen auf einem Gartentisch draußen in der Natur
Bezaubernder Alltagswein: „Du Neuf en Gascogne“. © Plaimont

Plaimont und die Rettung der Tardif-Traube

Denn das ist die eigentliche Stärke der Genossenschaft: Die Bewahrung von alten, einheimischen Rebsorten. Und manchmal auch deren Rettung. Nehmen wir zum Beispiel mal die rote Traube Tardif. Diese Rebsorte galt tatsächlich lange Zeit als ausgestorben. Im Jahr 1999 untersuchten Ampelographen eine historische Parzelle von Plaimont in der Appellation Saint Mont, die mit gleich mehreren Besonderheiten aufwartet. Die Parzelle stammt nämlich aus dem Jahr 1830 und gehört damit zu den ältesten Rebanlagen Frankreichs. Dank des sandigen Bodens wurde die Reblaus dort nie gesehen. Die Reben sind also wurzelecht. Und dann wurden sie auch noch im Gemischten Satz gepflanzt.

Sage und schreibe 21 unterschiedliche Rebsorten konnten die Ampelographen identifizieren. Unter ihnen: zwei Tardif-Stöcke! Zehn Jahre bevor 2012 die Meldung um die Welt ging, dass genau diese historische Parzelle jetzt unter Denkmalschutz steht, begann man bei Plaimont, ein ampelographisches Museum aufzubauen. Um dort nicht nur alte, fast vergessene Rebsorten zu konservieren. Sondern auch, um sie neu zu züchten. Wie eben Tardif. So entstanden 2002 die ersten 40 Pflanzen, aus denen dann 300 Rebstöcke wurden, deren Vegetationsperiode man zehn Jahre lang beobachtete.

Blick auf den historischen Weingarten von Plaimont
Der historische Weingarten von Plaimont. © Plaimont

Tardif trumpft auf

2018 begann einer der Plaimont-Winzer mit der ersten Anpflanzung von Tardif (3.000 Rebstöcke) in der Appellation Saint Mont. Im Jahr 2021 verfügte die Genossenschaft schon über 3,5 Hektar Tardif. Noch sind die Anlagen jung und haben noch nicht ihr Ertragsoptimum erreicht. Deswegen ist etwa der reinsortige Tardif “J’aurais dû être …” (“Ich hätte sein sollen …”) bis jetzt nur in homöopathischen Mengen abgefüllt worden. Vom Jahrgang 2021 gibt es gerade einmal 300 Flaschen!

Es kann also noch eine Weile dauern, bis mehr Menschen in den Genuss dieses Tardif kommen. Denn ja, die Rebsorte ist spannend. Sie hat eine sehr dominante Pfeffernote und ist dabei gleichzeitig sehr samtig und zart. Der “J’aurais dû être …” zeigt trotz der jugendlichen Reben bereits jetzt eine erstaunliche Tiefe und ein großartiges Lagerpotenzial. Tardif ist aber nicht nur deswegen für Frankreichs Südwesten derart interessant. So wurde sie 2020 offiziell als Rebsorte für die Appellation Saint Mont zugelassen. Die Begründung: Sie passt perfekt in das Pyrenäen-Klima.

Trauben der Rebsorte Tardif
Galt als ausgestorben: Tardif. © Plaimont

Manseng Noir und Plaimont

Nicht minder erfolgreich war übrigens die Wiederbelebung einer anderen toten Traube. Einst wurde Manseng Noir von Tannat komplett verdrängt. Zu gering der Ertrag, zu wenig Alkohol der Wein. Letzteres liegt heutzutage allerdings wieder im Trend. Weswegen die Plaimont-Winzer Manseng Noir dankbar rekultivierten. Auch hier ist die Rebfläche noch sehr überschaubar.

Trotzdem hat sich vor allem der Wein “Le Manseng Noir” bereits zu einem echten Kundenliebling entwickelt. Aus gutem Grund! Auch mich hat die betörende Veilchen-Note in Kombination mit den Holunder-Anklängen und dem Hauch von schwarzer Oliven-Tapenade sofort in den Bann gezogen. Und trotzdem kommt der Wein auch noch leichtfüßig und seidig daher. Das alles wird dann eigentlich nur noch von dem absurd niedrigen Preis getoppt, den der Wein bei deutschen Händlern kostet. Schnäppchenjäger können hier ruhig mal aufhorchen. 😉

Extra für die (noch) kleinen Mengen der geretteten Rebsorten hat man bei Plaimont jetzt übrigens einen neuen Hightech-Keller gebaut. Hier ist eine Mikrovinifikation möglich, sodass einzelne Parzellen gekeltert und ausgebaut werden können. So kann man dann auch noch gezielt den Terroir-Charakter hervorheben. Für eine Genossenschaft dieser Größe geht man hier beeindruckend tief ins Detail.

Keller der Genossenschaft Plaimont in Südwest in Frankreich
Der neue Keller von Plaimont. © Plaimont/Carossio

Plaimont: Seltener High-End-Wein

Jetzt habe ich fast ausschließlich von den geretteten Rebsorten geschrieben. Dabei hat Plaimont noch so viel mehr Weine zu bieten! Vom einfachen Alltagswein bis zum High-End-Produkt ist hier tatsächlich alles dabei. Auch aus bekannten und dementsprechend gängigen Trauben. 😉

Ein letztes vinophiles Juwel möchte ich dir aber nicht vorenthalten. Die Cuvée “Vignes Préphylloxériques” ist auf 1.500 Flaschen limitiert und nur durch Subskription erhältlich. Aus gutem Grund. Denn wie der Name des Weins es schon verrät, stammen die Trauben von wurzelechten Reben aus einer nicht einmal 0,5 Hektar großen Parzelle aus dem Jahr 1871. Als Relikt der Biodiversität des Piemont Pyrénéen weist die Parzelle eine große Mehrheit an Tannat-Stöcken, einen Pinenc-Stock und einige Reben alter weißer Traubensorten auf, die aber nicht in diese Cuvée kommen.

“Schöpfer“ dieser Cuvée ist übrigens Olivier Bourdet-Pees, Generaldirektor von Plaimont. Für ihn ist „Vignes Préphylloxériques“ ein Symbol für das außergewöhnliche genetische Erbe der Appellation Saint Mont. Die Cuvée „Vignes Préphylloxériques“ ist ebenso wie die denkmalgeschützte Parzelle mit den Tardif-Reben oder das Rebsortenkonservatorium das Ergebnis eines langjährigen Engagements der Genossen. Ihnen ist es zu verdanken, dass so seltene Rebsorten gerettet werden konnten. Eine beeindruckende Leistung.

Nachweis Titelbild: © Plaimont

* Dieser Text wurde in Auftrag gegeben und vergütet, spiegelt aber trotzdem meine eigene Meinung wider. Externe Links sind Bestandteil dieses Advertorials. Interne Links dienen Service-Zwecken.

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