Kleine Figur vor einer großen und leeren Rotweinflasche und einem See aus Rotwein

8 Tipps, wie man Rotweinflecken entfernen kann

Oh Schreck! Ein Rotweinfleck! Eine kleine Unachtsamkeit – und schon ist es passiert. Aber keine Panik, man muss jetzt nicht gleich die große Chemiekeule schwingen. Denn es gibt auch ein paar Hausmittel, die sich bestens eignen, um Rotweinflecken entfernen zu können.

Bekanntlich soll ja Salz bei frischen Rotweinflecken helfen: Großzügig draufstreuen, etwas warten und dann vorsichtig abtupfen. Das Salz verbindet sich mit der Flüssigkeit, bildet eine Lauge und löst die Farbpigmente. Soweit die Theorie. Die Praxis zeigt leider viel zu häufig, dass man manchmal (oft) den Fleck dadurch nicht komplett wegbekommt. Schuld daran sind die Farbpigmente, die in Verbindung mit den Tanninen des Weins besonders hartnäckig sein können.

Rotweine sind halt nicht alle gleich. Zum Glück. Deswegen variieren Farbintensität und Gerbstoffe. Und genau deswegen reicht ab und zu die aus Salz gebildete Lauge nicht aus. Außerdem bringt Salz auch nicht überall was. Es kommt auch immer darauf an, wo sich der Rotweinfleck befindet. Trotzdem muss man nicht immer gleich zur Chemiekeule à la Fleckenteufel greifen. Was folgt, sind acht Alternativen zum berühmten Salz-Trick.

Tipp 1: Mineralwasser gegen Rotweinflecken

Eigentlich ist es ganz einfach: Ordentlich Mineralwasser auf den Rotweinfleck – und dann mit einem sauberen (vorzugsweise weißen) Tuch vorsichtig von außen nach innen alles abtupfen. Niemals wischen, reiben oder gar rubbeln! Dadurch treibt ihr die Farbe im Zweifelsfall nur tiefer in die Tischdecke, das Hemd oder den Teppich. Je mehr Kohlensäure das Mineralwasser hat, desto besser. Denn durch den Sprudel lösen sich die Farbpigmente von den Textilfasern. Rotweinflecken entfernen zu können, muss halt nicht immer schwierig sein. 😉

Rotwein, der neben das Weinglas gegossen wird
Hausmittel können helfen, wenn der Rotwein mal daneben geht ©Minka2507/Pixabay

Tipp 2: Fensterreiniger als Fleckenschreck

Wer mit Mineralwasser keinen Erfolg hat, der kommt vielleicht mit handelsüblichen Fensterreiniger aus der Sprühflasche weiter. Das ist dann zwar ein wenig Chemie, aber genau die hilft dabei, die Pigmente zu lösen, sodass man auch hier mit einem weißen und sauberen Tuch (Küchenrolle eignet sich übrigens nur bedingt, weil die fusseln kann – nehmt lieber ein Baumwolltuch) den Fleck vorsichtig wegtupfen kann.

Tipp 3: Kartoffelstärke für den Teppich

Falls ihr mit Rotwein aus Versehen den Teppich vollgekleckert haben solltet und der direkte Einsatz von Mineralwasser nicht hilft, weil die Teppichzotteln den Wein schon aufgesaugt haben, ist es ratsam, die nächste Stufe in Sachen Fleckentfernung zu starten. Habt ihr eine alte Zahnbürste, die ihr nicht mehr braucht? Prima! Mit ihr könnt ihr Kartoffelstärke in den Teppich einmassieren. Dadurch bildet sich dann wieder eine Lauge, die ihr mit einem Tuch abtupfen könnt. Rückstände lassen sich bestens mit Mineralwasser entfernen. Diesen Tipp kann man übrigens auch wunderbar auf Parkettfußböden anwenden.

Tipp 4: Backpulver gegen hartnäckige Flecken

Falls Kartoffelstärke nicht ausreicht, weil die Farbpigmente des Weins besonders zahlreich sind oder der Rotweinfleck vielleicht schon ein wenig angetrocknet ist, kann man auf Backpulver zurückgreifen. Auch hier entsteht eine chemische Reaktion. Nur, dass diese etwas “aggressiver” ist als zum Beispiel Kartoffelstärke. Genau das ist aber auch der Knackpunkt. Die zu behandelnden Textilfasern sollten in diesem Fall farbecht sein, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Umgekipptes Rotweinglas mit Rotweinfleck davor
Bei Rotweinflecken lohnt es sich, schnell zu sein ©Security/Pixabay

Tipp 5: Zitronensaft oder Weißweinessig für die Fleckentfernung

Außer Lauge hilft natürlich auch Säure, um Farbpigmente zu lösen. Womit wir jetzt bei Zitronensaft oder Weißweinessig wären. Beide Hausmittel sollte man allerdings echt nur auf weißen Materialien anwenden. Stichwort weiße Bluse. Einfach Zitronensaft oder Weißweinessig großzügig auf den Rotweinfleck geben und ein paar Minuten einwirken lassen. Dann unter fließendem Wasser ausspülen. Der Fleck dürfte jetzt verschwunden sein.

Tipp 6: Buttermilch für weiße Textilien

Nicht ganz so aggressiv, aber nicht minder wirksam, ist Milchsäure. Am besten eignet sich da Buttermilch. Wer also mehrere Rotweinflecken auf einer weißen Tischdecke, einer Bluse oder einer Hose hat, der kann diese Textilien für eine halbe Stunde in Buttermilch einweichen. Auch hier danach einfach unter fließendem Wasser ausspülen.

Tipp 7: Fleck weg mit hochprozentigem Alkohol

Angeblich soll man Rotweinflecken auch ganz wunderbar mit Wodka, Korn, Ouzo und sonstigem klaren Schnaps herausbekommen. Ich schreibe hier ganz bewusst “angeblich”, denn dieses Hausmittel habe ich noch nie ausprobiert. In der Theorie allerdings hört sich der Tipp logisch an. Alkohol löst schließlich Farbe. Aufgrund des Geruchs sollte man aber auch hier wohl ganz dringend mit klarem Wasser gründlich nachspülen. Und farbecht sollten die befleckten Klamotten natürlich auch sein. 😉

Rote Farbe, die sich in klarem Wasser auflöst und Schlieren zieht
Hauptsache, die Farbpigmente werden gelöst ©engin_akyurt/Pixabay

Tipp 8: Mit Waschpulver und Flüssigseife Rotweinflecken entfernen

So simpel, dass ich eigentlich nicht extra darauf hinweisen sollte: Habt ihr euch zuhause gerade so richtig dolle mit Rotwein bekleckert oder eine schöne Rotweinlache auf der weißen Tischdecke verursacht, ist das beste Mittel immer noch, alles direkt in die Waschmaschine zu stopfen und zu waschen. Die meisten anderen Tipps eignen sich vor allem dann, wenn einem ein Fleck-Malheur bei Freunden passiert (Zitrone und Hochprozentiges bekommt ihr aber sicherlich auch im Restaurant – ebenso wie Mineralwasser). Aber kommen wir noch einmal kurz auf Waschpulver oder Flüssigseife zurück. Denn die eignen sich auch ganz hervorragend, wenn Rotweinflecken schon angetrocknet sind. Vor allem auf dem Teppich.

Rotweinflecken entfernen – Fazit

Generell gilt: je länger der Fleck schon da ist, desto umständlicher wird seine Entfernung. Zum einen muss er eingeweicht werden, zum anderen braucht man eventuell etwas mehr Wasser, um auch tatsächlich alle Rückstände loszuwerden. Und wenn gar nichts mehr hilft, weil der Fleck einfach schon zu lange trocknen konnte, gibt es ja immer noch den guten alten Fleckenteufel – oder die Reinigung deines Vertrauens. Mit welcher Methode hast du denn bis jetzt die besten Erfahrungen gemacht?

Copyright Titelbild: ©wir_sind_klein/Pixabay

*Dieser Text erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Er wurde weder in Auftrag gegeben, beeinflusst oder vergütet, sondern spiegelt lediglich meine persönliche Meinung wider. Alle gesetzten Links sind nicht kommerziell, sondern dienen alleine Service-Zwecken.

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2 Kommentare

  1. 🙂 zum Glück hatte ich diesbezüglich noch keine großen Probleme! Aber wenn’s mal soweit ist, werd‘ ich mich an diesen Beitrag erinnern!

    1. Du Glücklicher! Ich bin tatsächlich ein kleiner Tollpatsch. Deswegen… alles schon selbst ausprobiert. Und für gut befunden. 😉

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