Kürbis, Wein, Foodpairing, Bottled Grapes

Wein und Kürbis – eine leckere Kombination

Obwohl man inzwischen das ganze Jahr über Kürbis kaufen kann, hat er im Herbst ganz eindeutig Hochsaison. Ob nun als Suppe, Püree, Auflauf oder Chutney – als Beilage wie auch als Hauptkomponente ist er kaum wegzudenken. Aber welcher Wein passt zu welchem Gericht? Und vor allem: zu welcher Kürbisart? Ich habe ein paar Pairing-Tipps für Wein und Kürbis euch zusammengestellt.

Kürbis ist natürlich nicht gleich Kürbis. Ein nussiges Aroma haben sie zwar alle, aber da hört es meist auch schon mit den Gemeinsamkeiten auf. Da hierzulande am häufigsten der Hokkaido auf den Tisch kommt, weil er dank seiner zarten Schale nicht erst aufwendig geschält werden muss, beziehen sich meine Weinvorschläge vor allem auf diese Kürbissorte. Wobei die Tipps in der Regel auch für einen Butternut-Kürbis passen. Das nur mal so kurz vorweg.

Natürlich kommt es sehr auf die Zubereitungsart an. Generell gilt aber, dass das nussige Aroma von Kürbissen bestens zu Burgundersorten passt. Sprich: Weißburgunder, Grauburgunder, Pinot Noir und auch Chardonnay. Zu einer feinen Kürbissuppe, die eher auf der milden Geschmacksseite steht, passt zum Beispiel ein fruchtiger Weißburgunder ganz hervorragend. Oder aber ein frischer Pinot-Noir-Rosé. Zu einem eher deftigen Kürbisauflauf oder einer Kürbislasagne mit anderen Gemüsesorten macht sich ein Grauburgunder richtig gut. Und ist der Hokkaido als Beilage zu einem kräftig gewürzten Fleisch gedacht, könnt ihr mit einem Pinot Noir eigentlich nichts falsch machen.

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Zu einer milden Kürbissuppe macht sich ein fruchtiger Weißburgunder gut ©congerdesign/Pixabay

Wein zu eingelegtem Kürbis und Chutney

Wer mit den Burgundersorten nicht ganz soviel anfangen kann, muss jetzt aber kein langes Gesicht ziehen. Es gibt nämlich noch jede Menge anderer Rebsorten, die super passen. Vor allem, wenn es um eingelegten Kürbis oder Kürbis-Chutney geht. In diesen beiden Fällen kommt ihr mit Chardonnay und Co. eh nicht weit. Denn das manchmal recht krasse Spiel von Süße und Säure kann euch den Geschmack des Weins echt zerschießen. Mein erster Vorschlag ist hier ein halbtrockener Riesling. Einfach weil er auch mit Süße und Säure spielt und so super harmoniert.

Nun soll es ja immer noch Menschen geben, die nicht so gerne Riesling trinken. Deswegen mein zweiter Vorschlag: Gewürztraminer. Oder meinetwegen auch Scheurebe. Die kräftigen Aromen setzen vor allem einem Kürbis-Chutney ordentlich was entgegen – und unterstützen zugleich die spannungsreiche Geschmacksintensität. Wer es nicht ganz so intensiv haben möchte, sollte dann doch vielleicht einfach mal einen halbtrockenen Riesling ausprobieren. 😉

Kürbis, Wein, Foodpairing, Bottled Grapes
Je schärfer das Kürbisgericht, desto besser passen restsüße Weine ©nennieinszeidrei/Pixabay

Vom scharf gewürzten bis hin zum gegrillten Kürbis

Riesling und Kürbis sind eh eine richtig gute Kombination. Vor allem, wenn der Kürbis Hauptbestandteil einer scharfen Suppe ist. Je schärfer das Gericht, desto mehr Restsüße darf der Riesling hierbei gerne haben. Wenn in eurer Kürbissuppe also eine gehörige Portion Ingwer sein sollte, dann greift doch einfach mal zu einem schönen Riesling Kabinett. Am Gaumen wird das bestimmt eine mega Geschmacksexplosion geben.

Wenn ihr den Kürbis im Ofen grillt, empfehle ich euch, zu einem Rotwein zu greifen. Die Röstarmomen können ruhig ein paar Tannine als Begleitung ab. Ich persönlich greife da ganz gerne mal zu einem Blaufränkisch aus dem Burgenland. Das muss man natürlich mögen, denn so ein Blaufränkisch kann schon recht intensiv sein. Trotzdem gehen die feineren Geschmacksnuancen des Kürbisses nicht unter. Genau das weiß ich sehr zu schätzen. Wobei ich ebenso gerne zu einem Syrah von der Rhône greife. Frucht und Säure wie auch das Tanningerüst passen meistens super.

Kürbis, Wein, Foodpairing, Bottled Grapes
Gegrillter Kürbis kann ruhig ein paar Tannine vertragen ©Einladung_zum_Essen/Pixabay

Foodpairing: Vertraut eurem Weingeschmack!

Letztlich gilt auch beim Kürbis das, was bei allen Pairings wichtig ist: nämlich dass es euch schmeckt. Klar, man sollte schon darauf achten, dass weder die Aromen des Weins untergehen, noch dass er das Essen selbst überdeckt. Trotzdem kann es auch mal ganz abgefahrene Kombinationen geben, bei denen vielleicht so mancher Sommelier bestürzt die Hände über den Kopf zusammenschlagen würde, die im Mund trotzdem einfach nur geil sind. Experimentiert also ruhig ein wenig, hört nicht so auf gängige Konventionen, sondern probiert einfach mal etwas herum. Das kann mächtig Spaß machen. Genau so bin ich übrigens an mein Blaufränkisch-Pairing gekommen. 😉

Habt ihr in Sachen Kürbis ein Lieblingsgericht? Und vor allem: welchen Wein trinkt ihr gerne dazu?

Copyright Titelbild: ©distel2610/Pixabay

*Wie immer erhebt dieser Artikel keinen Anspruch auf Vollständigkeit und dient lediglich als Inspirationsquelle.  

6 Kommentare

  1. Lieblingsgericht? Weiß nicht. Aber die top 3 sind die klassische Kürbissuppe, Wildreisplätzchen mit Kürbis und Lauch (als Beilage) sowie eine geschmorte Gemüsebeilage aus Kürbis, Rote Beete und Süßkartoffel.
    Verwendet wird meist Butternut oder Blauer Ungar. Weinmäßig zur Suppe eher die etwas cremigeren Sachen, das können Burgunder sein, aber auch so mancher weiße Südost-Franzose geht gut. Ansonsten gibt eher die Hauptsache den Ton an…

      1. …macht nix! Bleibt mehr für mich! 🙂
        Und es gibt ja noch genügend andere Rübenarten etc., die man da ‚reinschnippeln kann.
        Übrigens: die vorgekochten Rote Beete mag ich auch nicht…

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