Wein zum Grillen – was passt?
Kaum werden die Tage länger und sonniger, wird der Grill angeschmissen. Traditionell genießt man gerne ein kühles Bier zu den Leckereien. Dabei eignet sich Wein zum Grillen ebenso hervorragend. Ich habe hier ein paar prima Pairings für euch zusammengestellt.
Es muss nicht immer nur Bier sein! Auch Wein zum Grillen ist ideal. Ich führe euch mal ein wenig durch die Menue-Reihenfolge und sorge für ein Inspiration. Während das Grillgut auf dem Rost brutzelt, kann man ja schon mal anstoßen. Also her mit dem Aperitif! Hier greift die Regel, dass man sich in Sachen Alkoholgehalt im Laufe des Abends steigern sollte. Es darf also ruhig etwas Leichtes sein. Vom Prosecco über Sekt, Crémant oder auch ein Gläschen Champagner ist alles möglich. Selbiges gilt natürlich auch für Weißwein oder einen knackigen Rosé. Wie wäre es etwa mit einem eher mineralischen Sauvignon Blanc? Oder einem Alvarinho? Ich persönlich stoße auch gerne mit einem eiskalten Rosé aus der Provence an.
Und wer es noch leichter haben möchte, dem kann ich einen Cidre aus der Normandie empfehlen. Oder aber die Birnen-Variante in Form eines Poirés. Hier bewegen wir uns im unteren Alkoholbereich. Man kann also genießen und bleibt länger nüchtern. Trotzdem werden die Geschmacksknospen und damit auch der Gaumen an sich geweckt. Beste Voraussetzungen für den kommenden Grillgenuss.
Gegrilltes Steak und Wein

Auch wenn Gemüse klar im Trend liegt, landet vor allem eines auf dem Grill: Fleisch. Welcher Wein zum Grillen da ins Glas kommt, wird aber nicht nur vom Fleisch selbst bestimmt, sondern auch von dessen Marinade. Nehmen wir zum Beispiel Rindersteaks oder Lammfilets. Kommen diese naturbelassen oder mit einer milden Marinade auf den Rost, passen Klassiker wie Pinot Noir, Malbec oder Syrah eigentlich immer. Oder Zweigelt. Bei Schweinenackensteaks darf es gerne ein kräftiger Riesling oder Silvaner sein. Auch ein Rosé kommt hier recht gut.
Ist die Marinade herzhafter, schadet es nichts, wenn der Wein etwas mehr Power hat. Bei rotem Fleisch könnt ihr hier etwa zu einem australischen Shiraz oder einen Blaufränkisch aus dem Burgenland greifen. Oder wie wäre es mit Tempranillo? Schweinesteaks können einen kräftigen Chardonnay sehr gut ab. Und wenn es schärfer zur Sache geht, dann greift in beiden Fleischfällen auf restsüße Weine zurück. Stichwort: Riesling Kabinett. Um nur mal ein Beispiel zu nennen.
Bratwurst und Wein zum Grillgut

Nach Fleisch von Rind, Lamm und Schwein werden hierzulande vor allem Würstchen gegrillt. Generell werden dazu quasi überall Silvaner, Grauburgunder oder auch Müller-Thurgau empfohlen. Das sind natürlich schöne und gängige Kombinationen, aber ich mag es da doch gerne etwas raffinierter. Habt ihr zum Beispiel zu einer Lammbratwurst schon mal einen Rosé-Champagner probiert? Oder einen Riesling-Sekt zur Thüringer? Bratwurst und Schaumwein sind für mich ein echter Gaumenschmaus. Nur Mut! Wer lieber bei Stillwein bleiben und trotzdem etwas Ungewöhnliches im Glas haben möchte, der könnte an dieser Stelle zu einem Sauvignon Blanc aus der Südsteiermark greifen. Oder zu einem spanischen Rosé.
Burger und Rippchen

Immer häufiger landen auch Burger und Spareribs auf dem Grill. So als Variante des amerikanischen BBQs. Wer da automatisch Richtung Craftbier schielt, dem seien Alternativen empfohlen. Zu kräftigen Rippchen ist nämlich ein Primitivo wunderschön. Und wer es komplett amerikanisch halten möchte, der greift eben zu Zinfandel. Gerne auch aus dem Barrique, falls die Rippchen eine Zeit im Smoker verbracht haben sollten.
Zinfandel ist dann auch mein Wein zum Grillen, wenn es um klassische Burger geht. Wer mehr Abwechslung haben möchte, kann auch ganz wunderbar einen Cabernet Sauvignon aus Kalifornien aufmachen. Das ist jetzt natürlich beides schon sehr intensiv. Wem es feiner etwas besser gefällt: Grenache-Blends harmonieren hier auch prima. Deswegen wäre ein Côtes du Rhône der Wein meiner Wahl.
Wein zum Grillen: Geflügel und Fisch

Ob nun Chicken Wings, Hähnchenbrustfilet oder Hähnchenschenkel – Geflügel vom Grill ist einfach lecker. Auch hier ist die Marinade natürlich King. Naturbelassenes Hühnchen kommt zu einem feinen Weißburgunder zum Beispiel besonders gut. Geht es eher in die BBQ-Richtung, darf es auch schon mal ein etwas fetterer Chardonnay sein. Wird es scharf, steuern restsüße Rieslinge ideal gegen.
Wer Lachs grillt, wird vielleicht überrascht sein, wie fantastisch hier ein Rosé-Champagner passt. Chardonnay geht ansonsten aber auch. 😉 Der eignet sich übrigens auch bestens zu gegrillten Sardinen. Wobei hierzu auch ein Alvarinho super passt. Zur gegrillten Dorade, vor allem, wenn sie mit frischen Kräutern gefüllt ist, kommt ein Grauburgunder ebenso gut wie Chardonnay. Und dann wären da natürlich noch Garnelen. Ich greife da gerne mal zu einem Chenin Blanc oder zu einem mineralischen Sauvignon Blanc. Oder zu einem Rosé aus der Provence. Generell gilt beim Fisch: bitte nicht zu fett und mächtig.
Weine zu gegrilltem Gemüse

Immer öfter wird auch Gemüse gegrillt. Das ist nicht nur gesund, sondern auch sehr lecker. Noch leckerer wird es mit dem richtigen Wein zum Grillen. Und tatsächlich ist hier die Auswahl gigantisch. Je nach Gemüse eben. Wer zum Beispiel Tomaten, Paprika oder Auberginen grillt, der wird mit einem schlanken Gamay seine helle Freude haben. Den kann man übrigens auch zu einem mit Kräutern kräftig gewürzten Grillkäse super reichen. Aber zurück zum Gemüse. Zucchini, Brokkoli, grüner Spargel oder gefüllte Champignons sind dankbar, wenn man sie mit einem Weiß- oder Grauburgunder kombiniert. Auch ein knackiger Rosé geht hier super.
Wein zum Grillen: Allgemeine Tipps

Ihr seht: Es muss wahrlich nicht immer das obligatorische Bier zum Grillen sein. Aber Obacht: Wein zum Grillen ist zwar schmackhaft, birgt aber aufgrund des höheren Alkoholgehalts auch ein paar Tücken. Mit diesen Tipps hier seid ihr aber immer auf der richtigen Seite:
- Immer genügend Wasser nebenbei trinken. So haut euch der Alkohol nicht so leicht um.
- Niedriger Alkoholgehalt zuerst. Fangt mit den Weinen an, die weniger Volumenprozent haben. Wenn ihr direkt mit einem fetten Shiraz aus Australien beginnt, könnte es ein kurzer Grillabend werden.
- Serviert die Weine 3 bis 4°C kühler als gewöhnlich. Gerade im Sommer dauert es nur ein paar Minuten, bis ein Wein wärmer wird.
- Habt immer einen Weinkühler griffbereit. So erspart ihr es euch, ständig zum Kühlschrank laufen zu müssen. Falls ihr übrigens einen Weißwein karaffieren solltet, findet ihr hier ein paar Tipps, wie ihr ihn kühl haltet.
Wenn ihr euch diese allgemeinen Tipps zu Herzen nehmt, steht einem langen und vor allem köstlichen Grillabend nichts mehr im Weg. In diesem Sinne: Guten Appetit!
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*Dieser Text erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und dient lediglich der Orientierung und Inspiration. Er wurde weder beauftragt noch vergütet und spiegelt lediglich meine persönliche Meinung wider. Gesetzte Links sind nicht kommerziell, sondern dienen ausschließlich Service-Zwecken.
Bist du verrückt? Ich sitze hier bei der Frühstückspause auf der Arbeit und du postest solche Bilder. Das ist Folter. 😀
Schöner Beitrag, Nicole. Habe mir gleich mal ein paar Notizen gemacht, danke!
Und in der Mittagspause folgt dann hoffentlich der Einkaufszettel fürs abendliche Grillen. 😉
Nicht ganz. Das mache ich jetzt in Ruhe. 🙂
Nach dem Beitrag hoffen wir auf gutes Wetter beim nächsten Grillen und probieren direkt die Tipps zum richtigen Wein umzusetzten. Super Beitrag!
LG
Niklas
Danke, Niklas! Ja, ich hoffe auch sehr, dass das Wetter bald mal besser wird, um ausführlich grillen zu können. Hier in Hamburg ist derzeit Dauerregen angesagt… LG Nicole