Winzer Andreas Grosz mit seiner Frau Denise hinter einer Verkaufstheke

Weingut Grosz: Authentisches Südburgenland

Mitten in den beschaulichen Hügeln des Südburgenlands liegt das Weingut Grosz. Hier entstehen gebietstypische Weine, die nicht nur von ihrer Herkunft erzählen, sondern auch zu begeistern wissen.

Streng genommen war Andreas Grosz schon ein önologischer Superstar, bevor er das elterliche Weingut Grosz im Jahr 2019 übernahm. Immerhin gewann er Ende 2017 die TV-Show “Österreichs nächster Topwinzer”. Was sich zunächst wie eine Topmodel-Variante anhört, war tatsächlich eine ernstzunehmende Angelegenheit, bei der es nicht auf das Aussehen ankam, sondern um handfestes Winzerwissen.

Plötzlich war der Trubel um Andreas Grosz groß. Als wäre 2017 nicht schon aufregend genug gewesen! Schließlich schloss er in diesem Jahr ja auch sein Studium zum Diplom-Önologen ab. Zwei große Erfolge also. Auf die sich der Winzer aber zum Glück nichts einbildete. Er kehrte dem Trubel den Rücken und ging zurück nach Gaas ins beschauliche Südburgenland. Hier, auf dem Weingut Grosz, wo man vom Verkostungsraum aus bis weit in die ungarische Tiefebene blicken kann, ist der Winzer zuhause. Und hier folgt er seiner Passion: authentische Weine zu machen.

Wintergarten des Weinguts Grosz
Willkommen aus dem Weingut Grosz! ©Weingut Grosz

Andreas Grosz: Weinliebe auf den zweiten Blick

Dass das einmal sein Lebensinhalt werden würde, hätte Andreas Grosz lange Zeit nicht gedacht. Die vinophile Begeisterung seiner Eltern teilte er nur bedingt. Sie waren es, die 1982 das Weingut Grosz gründeten und einen Weinkeller sowie das Presshaus errichteten. Auch die Großeltern bauten bereits Wein an. Allerdings nur für den Eigenbedarf. Es waren die Eltern, die den Betrieb professionalisierten. Und zwar mit viel Herzblut. Andreas Grosz zog es indes nach Wien, wo er in der Finanzverwaltung arbeitete. Immer wieder half er nebenbei aber zuhause aus. Irgendwann packte sie ihn dann doch, die Weinleidenschaft. 2013 machte er seinen Abschluss zum Weinbau- und Kellerfacharbeiter.

2017, als er über Nacht zu einem bekannten Winzer wurde, arbeitete er schon lange tatkräftig auf dem Weingut Grosz mit. Ebenso wie seine Frau Denise. Nur eine Sache änderte sich zwei Jahre später: nämlich dass er offiziell den Betrieb von seinen Eltern übernahm. Diese unterstützen natürlich noch, aber es ist Andreas, der jetzt die volle Verantwortung trägt. Und das mit sehr großer Freude. Ob nun im Keller, in den Weingärten, am Schreibtisch oder auf einer der (hoffentlich bald wieder stattfindenden) zahlreichen Weinmessen. Eigentlich müsste sich Andreas Grosz bei all seinen vielen unterschiedlichen Aufgaben einen Klon gönnen, um das selbst auferlegte Pensum zu schaffen.

Winzer Andreas Grosz bei der Arbeit in einem winterlichen Weingarten
Bei der Arbeit: Winzer Andreas Grosz ©Weingut Grosz

Das Weingut Grosz und der Uhudler

Dabei fällt ihm diese gewaltige Arbeitsmenge meist gar nicht so auf. Der junge Winzer liebt halt jede einzelne Aufgabe. Sein ganzer Stolz sind seine sieben Hektar umfassenden Rebflächen, die vor Biodiversität nur so strotzen. Aus gutem Grund übrigens. Denn die Weingärten liegen homogen eingebettet zwischen unberührten Wiesen und alten Wäldern. Von Hecken und Sträuchern zusätzlich gesäumt, kann man das vielfältige Leben, das sich hier tummelt, tatsächlich hören. Das ist so gesund, dass beim Weingut Grosz weder Pestizide noch Herbizide zum Einsatz kommen. Ebenso braucht es dank der schweren Lehmböden keine zusätzliche Bewässerung. Apropos Lehmböden … diese verleihen den Weinen vom Weingut Grosz die elegante Fruchtigkeit und den legendären salzigen Abgang, für den der Eisenberg so berühmt ist.

Ob nun Blaufränkisch, Zweigelt, Merlot, Welschriesling oder Gewürztraminer. Beim Weingut Grosz wird liebevoll mit der Hand gearbeitet. Und zwar behutsam. Andreas Grosz ist es extrem wichtig, dass seine Weine das Terroir des Südburgenlands schmeckbar machen. Da verwundert es auch nicht, dass das Weingut Grosz eine südburgenländische Spezialität im Portfolio hat: Uhudler. Und zwar nicht nur als fruchtigen Wein, sondern auch als spritzigen Frizzante. Gerade für den Sommer ist das ein kleiner Geheimtipp meinerseits.

Rotwein GRandiOSZ vom Weingut Grosz aus dem Burgenland
Der GRandiOSZ macht seinem Namen alle Ehre ©NK/Bottled Grapes

Weingut Grosz: Das Eisenberg-Terroir schmeckbar machen

Wobei die Weine vom Weingut Grosz nicht nur Spaß im Glas versprechen. Und auch einhalten. Denn hier wird Genuss und große Trinkfreude mit einem sehr eigenständigem Charakter vereint. Ihr möchtet Beispiele? Here we go! Da wäre etwa der Merlot. Ein samtweicher Gaumenschmeichler, der nicht nur ideal diverse Fleischspeisen begleitet, sondern der mich immer wieder mit seinem salzigen Touch im Finish begeistert. Diese Salzigkeit findet man dann auch in den beiden Blaufränkisch Eisenberg DAC und Eisenberg DAC Reserve. Hier kommen neben einer schönen Kirschfrucht eine verführerische Kräuternote beziehungsweise ein Hauch Nougat (bei der Reserve) mit ins Spiel.

Mein persönlicher Favorit ist allerdings der GRandiOSZ. Am Namen lässt es sich vielleicht schon erkennen: es handelt sich hierbei sozusagen um den persönlichen Fingerabdruck von Andreas Grosz. Für die Cuvée (48% Blaufränkisch, 43% Merlot und 9% Zweigelt) werden nur die besten handverlesenen Trauben verwendet. Das Besondere: jede Rebsorte wird separat für 18 Monate in kleinen Eichenfässern ausgebaut. Erst danach findet das Blending statt. Hier treffen dann dunkle Waldbeeren auf Schokolade. Und das bei sehnigen Tanninen und einer feinen Säure, die höchst lebendig ist. Vor allem in jungen Jahren. Dieser Wein vibriert vor innerer Spannung und Energie. Jung macht er schon sehr viel Vergnügen, gereift wird er allerdings eine Wucht sein. Was übrigens für alle Rotweine des Weinguts Grosz gilt, in die ich mich, zugegebenermaßen, ein wenig verknallt habe.

Copyright Titelbild: ©Weingut Grosz

*Dieser Text wurde weder in Auftrag gegeben noch vergütet. Er entstand ohne Einfluss des Weinguts Grosz und spiegelt ausschließlich meine persönliche Meinung wider. Gesetzte Links sind nicht kommerziell und dienen allein Service-Zwecken.

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