Weinkeller-Umzug: So bleiben deine Schätze unversehrt
Ein Umzug zerrt per se ja schon kräftig an den Nerven. Für Weinliebhaber:innen, die auch noch edle Tropfen sammeln, ist es oft sogar Horror pur. Aber keine Panik! Für jedes Problem gibt es eine Lösung. Schauen wir also mal, wie sich bei einem Weinkeller-Umzug die Risiken minimieren lassen.
Puh, ich weiß noch, wie nervenaufreibend mein letzter Weinkeller-Umzug war. Dabei bin ich damals ja gar nicht mit meinem ganzen Keller umgezogen, sondern nur mit einem kleinen Teil davon. Um meine größten Schätze musste ich mir keine Sorgen machen. Denn dank Großstadt und Mietwohnung und damit einhergehenden Keller, der für Weine gänzlich ungeeignet ist, liegen meine edelsten Tropfen eh schon ausgelagert in einem sogenannten Weinstorage. Was aber nichts an der Tatsache ändert, dass auch unser Weinlagerschrank zuhause pickepacke voll ist und mit umziehen musste. Da macht man sich ja dann so seine Gedanken. Und fängt an zu recherchieren.
Jemand mit einem eigenen Haus und einem dazugehörigen Weinkeller wird wohl nicht so schnell in die Verlegenheit kommen, umzuziehen. Sollte das trotzdem mal der Fall sein, würde ich meine Schätze nicht einem Umzugsunternehmen, sondern einer Spedition anvertrauen, die sich auf den Weintransport spezialisiert hat. Speditionen, die in ihrem Leistungsumfang angeben, dass sie auch komplette Weinkeller umziehen, wissen in der Regel, was sie tun. Ja, dafür muss man durchaus tiefer in die Tasche greifen. Dafür gibt’s aber meistens auch gleich noch Verlustschutz etc. oben drauf. Hier sollte man meiner Meinung nach nicht am falschen Ende sparen.
Wie verpackst du deine Weine am besten?
So ein großer Weinkeller-Umzug kommt allerdings nun wirklich nicht häufig vor. Bleiben wir also bei der guten alten Mietwohnung. Hier ist Timing zunächst einmal alles. Der Weinschrank wird als letztes ausgeräumt – und als erstes wieder eingeräumt. So kann den vinophilen Schätzen nicht so viel passieren. Normale Umzugskisten sind natürlich denkbar ungeeignet für Weinflaschen. Hier lohnt es sich, ein wenig voraus zu planen und bei der stationären Weinhandlung des Vertrauens schon Wochen vorher immer mal wieder Weinkartons zu schnorren, wenn man sich nicht dank eigener Kaufkraft bereits ein kleines Depot zugelegt hat.
Um ganz sicher zu gehen, können die Flaschen übrigens zusätzlich auch noch in Packpapier oder Luftpolsterfolie verpackt werden. Umzugsunternehmen geben außerdem auch noch gerne den Tipp, besonders wertvolle Weine in Styroporboxen zu transportieren. Aber auch hier bitte immer schön an die Polsterung denken! Letztlich gilt: Je weiter der Transportweg, desto stärker solltest du bei einem Weinkeller-Umzug deine Schätze in “Watte” packen. Ja, dabei entsteht recht viel Verpackungsmüll. Wenn du nachhaltig sein möchtest, dann achte halt darauf, dass die Materialien recyclebar sind.
Kommunikation ist bei einem Weinkeller-Umzug (fast) alles
Egal, ob man seinen Umzug nun mit privaten Helfer:innen oder einem professionellen Unternehmen macht: Kommunikation ist alles! Rotes Flatterband bzw. Warnetiketten mit “Bruchgefahr” oder “Vorsicht Glas!” oder “Vorsicht zerbrechlich” helfen dabei, dass die Umzugsbeteiligten mit dem jeweiligen Karton vorsichtiger umgehen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es auch nicht schadet, den Möbelpacker:innen vorab zu sagen, dass einem die Weine echt wichtig sind. Sehr simpel, ich weiß. Aber trotzdem effektiv.
Dass man auf dem Weg zur neuen Wohnung darauf achten sollte, dass die Weine nicht allzu dolle durchgeschüttelt werden, versteht sich irgendwie von selbst. Zumal das ja auch Möbel und Co. nicht so gerne mögen. Viel wichtiger sind da die Begleitumstände. Womit wir bei der Temperatur wären.
Die beste Jahreszeit für einen Weinkeller-Umzug
Nicht nur für den Wein, sondern auch für den Menschen an sich, ist die beste Umzugsjahreszeit wohl der Frühling. Dicht gefolgt vom Herbst (hier kann es halt öfter regnen, was jetzt nicht dem Wein, aber dem Menschen etwas ausmachen könnte – es sei denn, der Wein landet versehentlich in einer Pfütze). Winter und Sommer sind da kritischer. Im Winter kann es oftmals zu kalt sein.
Viel schlimmer ist indes aber der Sommer mit seiner Hitze. Das solltest du im Hinterkopf haben, wenn du einen Weinkeller-Umzug planst. In so einem Umzugswagen staut sich die Temperatur – und das ist für Wein durchaus gefährlich. Stichwort: Hitzeschaden. Und glaub mir: So ein Gewächs möchtest du dann nicht mehr trinken. Ich hatte neulich erst einen Wein im Glas, der während der letzten Hitzewelle versandt wurde und aufgrund der hohen Temperaturen im Transportfahrzeug futsch gegangen ist. Das war alles andere als eine Gaumenfreude.
Bitte nicht direkt nach dem Weinkeller-Umzug die erste Flasche aufreißen!
Deswegen ist es sehr sinnvoll, bei einem Weinkeller-Umzug immer auch die Temperaturen im Blick zu haben. Und darauf zu achten, dass die wertvollsten Weinkisten oder Kartons nun nicht gerade in der prallen Sonne herumstehen, während sie darauf warten, ausgepackt zu werden. Was uns zum letzten Punkt bringt: hab’ Geduld.
Nach einem Umzug ist es weniger ratsam, als Belohnung gleich mal eine gute Flasche zu entkorken. Lass’ deinen edlen Tropfen lieber ein paar Tage Zeit, damit sie wieder zur Ruhe kommen und sich an ihre neue Umgebung gewöhnen können. Bei Flaschen, die schon ein paar Jahre länger lagern, wird das Depot während eines Weinkeller-Umzugs etwas bis etwas mehr aufgewirbelt. Das schadet dem Wein zwar nicht, aber so ein Depot braucht eben ein paar ruhige Tage, damit es sich wieder setzen kann. So viel Zeit solltest du edlen Gewächsen dann schon geben. 😉
Copyright Titelbild: © monkeybusinessimages/iStock
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