Welcher Wein passt zu Flammkuchen?

Welcher Wein zu Flammkuchen und Co?

Sobald eine Ahnung von Herbst in der Luft liegt und man die ersten Federweißer-Flaschen im Supermarktregal sieht, haben Gerichte mit Lauch und Zwiebeln Hochsaison. Stellt sich nur die Frage: Welcher Wein zu Flammkuchen oder Zwiebelkuchen? Hier findet ihr ein paar Tipps.

Die Tage werden kürzer, es regnet häufiger. Und irgendwie riecht es nach Herbst. Neben Kürbis- und Pilzgerichten haben jetzt langsam aber sicher auch die Lauchgewächse Saison. Und das bedeutet: Flamm- und Zwiebelkuchen in allen möglichen Variationen. Ob nun lieber knuspriger Flammkuchen oder üppig belegter Zwiebelkuchen, ist natürlich Geschmackssache. Was bleibt, ist die Frage, welcher Wein zu Flammkuchen oder auch Zwiebelkuchen passt. Widmen wir uns also mal diesem äußerst leckeren Thema!

Prinzipiell fährt man gut, wenn man die allseits bekannte Regel “What grows together, goes together” beachtet. Der Flammkuchen stammt ja nun ursprünglich aus dem Elsass, beziehungsweise aus Lothringen. Zu einem klassischen Flammkuchen mit Lauch und Speck passen deswegen zum Beispiel ein leicht restsüßer Riesling oder ein Auxerrois aus dem Elsass ganz hervorragend. Selbiges gilt auch für einen Muscat d’Alsace. Sie alle sind nämlich nicht nur fruchtig, sondern auch süffig – und harmonieren deswegen super gut mit der Salzigkeit des Specks und zur Süße des Lauchs.

Flammkuchen mit Speack, Zwiebeln und Schnittlauch auf einer schwarzen Platte
Welcher Wein passt zu Flammkuchen? ©Felix_W/Pixabay

Wein zu Flammkuchen: Vom Riesling bis zum Federweißen

Aber bleiben wir noch ein Weilchen beim Riesling, denn solch ein Wein zu Flammkuchen kann ein echtes Gedicht sein. Natürlich bieten sich hier generell restsüße Rieslinge aus allen deutschen Weinregionen an. Ganz vorne mit dabei: Spätlese und Riesling Kabinett. Wer es partout trocken haben möchte, der kann aber auch mit einem fruchtig-vollmundigen Riesling aus der Pfalz sehr glücklich werden. Und wer seinen Flammkuchen lieber mit Feigen, Gorgonzola, Birnen, Schafskäse oder auch Walnüssen belegt, greift am besten zu einem Riesling von der Mosel. Hier kommt in der Regel noch die Schiefermineralik hinzu, die den letzten Geschmackskick geben kann.

Wobei auch Riesling-Verweigerer aus den Vollen schöpfen können. Denn natürlich passt auch ein Weißburgunder ganz wunderbar zu den feinen Speisenoten. Wer lieber einen herberen Wein zu Flammkuchen genießen möchte, weil dieser zum Beispiel etwas herzhafter belegt (schon mal Sauerkraut auf einem Flammkuchen genossen?) ist, kann auch gerne mal einen Grauburgunder dazu probieren. Und dann gibt es für kurze Zeit im Herbst natürlich den Klassiker schlechthin: den Federweißen. Wenn man diesen nicht komplett jung trinkt, sondern bei Zimmertemperatur ein paar Tage weiter gären lässt, bekommt der süße Most schöne herbe Noten, die super zu Flammkuchen harmonieren.

Ein runder Brotkuchen mit Zwiebeln, Speck und Kümmel auf einem großen Holzbrett, daneben ein Pizzarad
Im Herbst haben Flamm- und Zwiebelkuchen Hochsaison ©Webyourlife/Piaxabay

Welcher Wein zu Zwiebelkuchen?

Junger – und dementsprechend süßer – Federweißer hingegen passt ganz prima zu einem klassischen Zwiebelkuchen mit Speck und Kümmel. Zum einen greift er die Süße der Zwiebeln auf, bildet einen tollen Kontrast zum salzigen Speck – und kommt auch noch gegen die doch recht dominante Kümmelnote an. Jetzt ist Federweißer nun wirklich nicht jedermanns Geschmack. Kein Problem! Ein Riesling Kabinett (ich bevorzuge hier meist Weine von der Mosel) geht eigentlich auch immer.

Und wie immer gibt es auch noch eine Alternative zum Riesling: Müller-Thurgau. Ja, ich weiß, die Rebsorte hat keinen besonders guten Ruf, wenn es um Qualität geht. Aber mal ehrlich: es gibt da schon ordentliche Weine. Gebt dem Müller-Thurgau zu solch einem deftigen Essen ruhig mal eine Chance. Die feinen Muskat-Noten passen nämlich ganz hervorragend zu den Aromen eines Zwiebelkuchens.

Detailbild von einem Zwiebelkuchen im Ofen
Federweißer passt perfekt zu einem herzhaften Zwiebelkuchen ©Hans/Pixabay

Wie wäre es mal Schaumwein zu Flammkuchen?

Etwas ungewöhnlicher, aber trotzdem gut, kann übrigens auch ein Schaumwein sein. Vor allem zu einem knusprig-dünnen Flammkuchen. Einen Champagner oder Sekt Brut Nature würde ich jetzt vielleicht nicht unbedingt dazu reichen. Ein wenig Restsüße oder zumindest eine deutliche Fruchtigkeit dürfen schon vorhanden sein. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Crémant d’Alsace? Oder vielleicht sogar ein Crémant aus Deutschland? Ich selbst hatte neulich einen Flammkuchen mit getrockneten Tomaten und Mozzarella. Dazu habe ich einen recht fruchtigen Prosecco DOCG (geschützte Ursprungsbezeichnung) getrunken. Was soll ich sagen … eine sehr schöne Kombi! Womit ich mein Plädoyer für mehr Schaumwein im Leben an dieser Stelle einfach nochmal wiederholen möchte. 😉

Ob nun aber Schaum- oder Stillwein zu Flammkuchen und Zwiebelkuchen – wie immer gilt: Es passt, was euch schmeckt. Wenn ihr lieber Bock auf einen Rotwein habt, dann lasst euch diese Lust nicht nehmen, nur, weil hier ausschließlich Weißweintipps auftauchen. Und ich kratze hier eh nur ein wenig an der Oberfläche. Denn gerade ein Zwiebelkuchen lässt sich gut und gerne auch mit einem Gewürztraminer oder einer Scheurebe oder einem Gelben Muskateller kombinieren. Oder mit einem restsüßen Furmint. Womit ich jetzt wohl bei einem Plädoyer für die nicht ganz so gängigen Rebsorten in Sachen Speisenbegleitung wäre. Aber das ist dann wieder eine andere Geschichte. 😉

Copyright Titelbild: ©RitaE/Pixabay

*Dieser Text wurde weder in Auftrag gegeben noch vergütet. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und spiegelt ausschließlich meine eigene Meinung wider. Gesetzte Links sind nicht kommerziell und dienen allein Service-Zwecken.

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