Winzer Manfred Edelmann

Winzer Manfred Edelmann: Carnuntumer Feingeist

Obwohl schon sein Vater dem Wein im elterlichen Betrieb einen großen Stellenwert einräumte, ist Manfred Edelmann ein waschechter Quereinsteiger. Spät entdeckte er seine Passion – dafür allerdings sehr nachhaltig. Mit seinen Weinen schafft es der Winzer, das Carnuntum auf die Flasche zu bringen – sowie seinen eigenen Charakter.

Eigentlich sollte an dieser Stelle ein Porträt über das Weingut Manfred Edelmann stehen – und meinen Carnuntum-Winzerreigen abrunden. Aber vielleicht kennt ihr das ja: Da unterhält man sich mit einem Winzer, schreibt ein wenig hin und her – und bekommt dann Antworten, die so schön und vielfältig und tiefgründig sind, dass es eine Schande wäre, sie für O-Töne auseinanderzureißen. Normalerweise habe ich damit trotzdem kein Problem. Aber die Antworten von Manfred Edelmann sind halt besonders schön und vielfältig und tiefgründig. Deswegen gibt es jetzt eben kein Porträt, sondern ein Interview. Viel Spaß damit!

Die wievielte Generation bist du?

Manfred Edelmann: Die Familie Edelmann ist bereits seit 1659 in Göttlesbrunn ansässig. Meine Vorfahren sind fränkischen Ursprungs und wir vermuten, dass sie in dieser Zeit von den Habsburgern angesiedelt wurden. Meine Vorfahren beschäftigten sich lange Zeit mit gemischter Landwirtschaft, hauptsächlich mit Ackerbau und Viehzucht. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen sie mit der Vermarktung von Wein. Diese Tradition wird nun in dritter Generation von mir fortgeführt.

Welche Generation hat auf reinen Weinbau umgestellt?

Manfred Edelmann: Schon mein Großvater beschäftigte sich vermehrt mit Wein, er war aber ein leidenschaftlicher Bauer und Viehzüchter. Mein Vater (also die zweite Generation) forcierte den Weinbau, baute den Weinkeller um und aus und hatte bereits Ende der 1970er-Jahre/Anfang der 1980er-Jahre ein beachtliches Weingeschäft.

Das war damals freilich anders als heute, denn der Wein wurde fast ausschließlich in Zwei-Liter-Flaschen abgefüllt und verkauft. Es gab auch nur Weißwein und Rotwein, sortenrein waren die Weine damals nicht immer. Er fuhr jeden Freitag mit einem Kleinlastwagen nach Wien und verkaufte dort den Wein an Gasthäuser und private Abnehmer. Es gab auch schon einen “Ab-Hof-Verkauf”. Im Jahr 1996 wurde dann auf reinen Weinbau umgestellt.

War dir schon immer klar, dass du Winzer werden möchtest?

Manfred Edelmann: Nein, absolut nicht. Eigentlich sollte mein Bruder die Nachfolge übernehmen. Er machte auch eine entsprechende Ausbildung (Handelsakademie sowie Fachbildung in Weinbau- und Kellerwirtschaft) mit Abitur. Er begann auch auf dem Weingut mitzuarbeiten. Es stellte sich aber schon bald heraus, dass dieser Beruf nicht seine Leidenschaft ist. Er ging dann auf die Technische Universität in Wien, um dort Maschinenbau zu studieren.

Nach dem Schulabschluss (ich habe eine kaufmännische Ausbildung) habe ich zunächst einmal in einem Sozialamt gearbeitet und war dann als Briefträger in Wien beschäftigt. Nachdem die Verträge aber immer sehr befristet waren, hat mir das irgendwann nicht mehr gefallen und suchte nach einer Veränderung. Die kam, als die Stelle zuhause frei wurde.

Weingut Manfred Edelmann in Göttlesbrunn
Willkommen auf dem Weingut Manfred Edelmann! ©Weingut Manfred Edelmann
Wie sah deine Ausbildung aus?

Manfred Edelmann: Ich bin Quereinsteiger. Als ich zuhause eingestiegen bin und fast ein Jahr mitgearbeitet hatte, entschied ich mich, ein zwei semestriges ”Kolleg Weinmanagement” an der Weinbauschule in Krems zu machen. Das war eine Weinbauausbildung im Schnelldurchlauf sozusagen. Damals habe ich die wichtigsten Grundlagen in Weinbau und Kellerwirtschaft gelernt, ein Schwerpunkt war auch in der Weinsensorik und -präsentation sowie Marketing. Diese habe ich erfolgreich mit dem Titel Staatlich geprüfter Weinmanager abgeschlossen. Weiters habe ich mehrere Weinbau- und Kellerwirtschaftskurse an der HBLA in Klosterneuburg besucht und die Ausbildung zum Weinbau-Facharbeiter gemacht.

Verschiedene Weinreisen führten mich in verschiedene österreichische Weinbaugebiete, nach Ungarn, in die Toskana, dem Elsass, die Champagne, Bordeaux und Burgund. Ich habe auch Weinbaugebiete in Übersee besucht, unter anderem Chile, Argentinien und Südafrika. Das war sehr interessant und auch recht lehrreich für mich.

Welchen Einfluss haben deine Reisen auf deine Arbeit als Winzer?

Manfred Edelmann: Wenn die Reisen in ein Weinbaugebiet führen, versuche ich schon etwas für meine Arbeit mitzunehmen. So manchen Bedingungen, die vormals nur in der Neuen Welt ein Thema waren, werden bei uns langsam auch von Bedeutung. Dazu gehört etwa eine frühe Ernte bei hochsommerlichen Temperaturen. Hier haben Länder wie Argentinien oder Südafrika schon Erfahrung und wir können von ihnen lernen. Auch Hitze und Trockenheit wird uns speziell auf den Südhängen noch sehr beschäftigen.

„Mich haben vor allem die Länder der Neuen Welt inspiriert.“

Dann ist auch das Thema Wein und Tourismus. In Ländern wie Südafrika kann man auf den Weingütern täglich Wein verkosten, essen und übernachten. Wenn der Wein mundet, kann man vor Ort Wein bestellen und der Wein wird dann über einen europäischen Händler nach Hause geschickt. Das finde ich toll und sollte auch bei uns überlegt werden. In Übersee lernt man auch viel über Kooperationen.

Wie man vielleicht zwischen den Zeilen heraus lesen kann, haben mich vor allem die Länder in der Neuen Welt inspiriert. Vielleicht liegt das auch daran, dass das Qualitätswein-Thema in unserer Region auch noch ein relativ jung ist. Europa ist für mich vor allem in Sachen Tradition sehr interessant.

Wieviel Hektar bewirtschaftest du?

Manfred Edelmann: Wir haben nicht ganz 10 Hektar Weingärten, davon sind zirka 60% mit Rotwein und 40% mit Weißwein bepflanzt.

Welche Rebsorten gedeihen in den deinen Weingärten – und warum ausgerechnet die?

Manfred Edelmann: Beim Weißwein liegt der Schwerpunkt auf der österreichischen Sorte Grüner Veltliner, gefolgt von Weißburgunder, Chardonnay und Sauvignon Blanc. Beim Rotwein ist Zweigelt die wichtigste Sorte, gefolgt von Blaufränkisch, St. Laurent, Cabernet Sauvignon und Merlot. Grüner Veltliner und Zweigelt sind ja schon lange heimisch in Carnuntum, auch Chardonnay und Weißburgunder zeigen sehr viele interessante Facetten, es sind sehr vielschichtige Weine mit einem interessanten Aromenspektrum. Der Sauvignon Blanc ist eher ein Nischenprodukt, aber er ist ein großer Verkaufsschlager.

Cabernet Sauvignon und Merlot nehmen wir nur zum Cuvée machen, bedingt durch die Klimaveränderung werden sie aber immer besser und reifer bei uns. Blaufränkisch ist auch sehr vielschichtig und zeigt schöne Reifeergebnisse. Generell lässt sich sagen, dass spätreife Sorten immer besser bei uns gedeihen, während mittelreife Sorten wie Zweigelt durchaus Probleme mit der Hitze haben können. Da kann es sein, dass wir in kühlere, schattigere Lagen ausweichen müssen. Es bleibt auf alle Fälle spannend.

Abendstimmung in den Weingärten von Göttlesbrunn im Carnuntum
Oh, du schönes Göttlesbrunn! ©Weingut Manfred Edelmann
Wie bewirtschaftest du?

Manfred Edelmann: Wir bewirtschaften naturnah, so verzichten wir ganz auf den Einsatz von Insektiziden. Die Böden sind dauerhaft begrünt, um Bodenerosionen z.B. im Zuge eines Gewitters zu vermeiden. Die Bewirtschaftung wird generell biologischer, besonders giftige Pflanzenschutzmittel werden immer mehr zurückgedrängt. Das ist ein allgemeiner Trend, der sich immer mehr abzeichnet.

Wie wichtig ist dir Zweigelt?

Manfred Edelmann: Sehr wichtig. Zweigelt ist eine typisch österreichische Sorte und fällt besonders im Carnuntum auf fruchtbarem Boden. Sie ist eine unserer Hauptsorten und ca. 30% unserer gesamten Rebflächen sind mit Zweigelt bepflanzt. Der Zweigelt aus Carnuntum ist mit seinen dunklen Kirsch- und Weichselnoten sehr elegant. Mit zunehmender Reife entwickelt er auch eine würzige Komponente, die sehr an schwarzem Pfeffer erinnert. Das macht ihn besonders charakteristisch. Bei uns gibt es Zweigelt im klassischen Ausbau ohne Holz, sowie als etwas kräftigere Variante im Rubin Carnuntum. Die besten Zweigelt-Trauben werden derzeit in unserer Cuvée Heidentor verarbeitet, die zu einem großen Teil aus Zweigelt besteht und mit etwas Cabernet Sauvignon und Merlot verfeinert ist.

Verfolgst du eine bestimmte Philosophie mit deinen Weinen?

Manfred Edelmann: Tradition ist mir sehr wichtig und wir versuchen auf unserem Weingut, die Dinge langfristig zu sehen. Es gibt interessante Trends, wie zum Beispiel reinsortige Einzellagenweine oder Ortsweine. Das schauen wir uns an, auch wie diese Weine vom Markt aufgenommen werden. Dennoch möchten wir, dass man bei unseren Weinen erkennt, woher sie kommen. Sie sollen charakteristisch für das Weingut sein aber dennoch typisch Carnuntum.

Ich versuche auch, die 2000-jährige Geschichte unseres Gebiets in den Weinen zu transportieren. Deshalb tragen meine Weine solche Namen wie “Heidentor”, welcher nach dem Wahrzeichen der Region, dem römische Heidentor, benannt ist. Der Name “Aurelius” ist Kaiser Marc Aurel gewidmet. Der Name “Vinum Nobile” ist hingegen eine Anspielung auf unseren Familiennamen.

Heidentor ist ja deine Spitzen-Cuvée, deren Namen du dir hast markenrechtlich schützen lassen. Wie kam es dazu?

Manfred Edelmann: Wir wollten für unsere Spitzen-Cuvée einen Namen haben, der einen starken Bezug zur Region hat. Nach einem gemeinsamen familiären Brainstorming kam wir auf die Idee, den Namen Heidentor zu verwenden, da das auch das Wahrzeichen der Region ist. Wir erkundigten uns auf dem Patentamt in Wien, ob dieser Name im Marken-Register schon eingetragen ist. Er war es, aber letztendlich verzichtete der Markeninhaber auf den Namen Heidentor und so nahmen wir ihn dankbar an uns und ließen uns den Namen schützen.

Bei welchem deiner Weine würdest du sagen, dass er dich, deine Arbeit und deine Persönlichkeit am besten widerspiegelt?

Manfred Edelmann: Da würde ich sagen, dass es die Cuvée Aurelius ist. Der Wein ist ja nach dem Kaiser Marcus Aurelius benannt, der auch einer der letzten Stoiker war. Da ich auch sehr für Philosophie interessiere, war es für mich irgendwie naheliegend, diesem besonderen Kaiser, der eben auch ein Philosoph war und in Carnuntum einige Kapitel seiner “Selbstbetrachtungen” schrieb, einen Wein zu widmen.

Er spiegelt meine  Persönlichkeit wider, denn er ist nicht vordergründig, sondern geht in die Tiefe. Er braucht auch ein bisschen Zeit, um sich zu öffnen. Doch wenn man sich auf ihn eingelassen hat, dann entdeckt man sehr viel. Ich bin halt auch so ein Mensch. Etwas introvertiert, aber durchaus spannend. So wie die ganze Region Carnuntum, auf die man sich einlassen muss.

Weine vom Weingut Manfred Edelmann
Ein kleiner Blick ins Sortiment ©Weingut Manfred Edelmann
Welchen Stellenwert hat der Weinkeller bei dir?

Manfred Edelmann: Ich finde, dass die Qualität im Weingarten entsteht. Der Charakter eines Weines wird sehr vom Boden, dem Mikroklima und der Umgebung, in der er gedeiht, beeinflusst. Im Weinkeller geht es primär darum, diese Qualitäten in die Flasche zu bringen. Dazu braucht es natürlich moderne technische Geräte. Wir setzen hier zunehmend auf Kooperationen, um Kosten einzusparen. Damit meine ich zum Beispiel verschiedene Kellereimaschinen, wie zum Beispiel Abfüllanlagen usw.

Beim Rotwein spielt auch der behutsame Holzeinsatz eine Rolle. Gerade die österreichischen Sorten wie Zweigelt und Blaufränkisch sind beim Holz sehr heikel. Sie vertragen nicht zu viel davon. Generell gilt: Moderne Technik, so viel wie notwendig. Der Wein soll nicht “designt” schmecken.

In und um Göttlesbrunn betreiben einige Winzer einen Heurigen. Du allerdings bietest Gästezimmer an, was ja viel aufwendiger ist. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Manfred Edelmann: Das ist eine interessante Geschichte. Mein Vater war Anfang der 1990er-Jahre krebskrank. Es war nicht sicher, ob er den Krebs überstehen wird. Für meine Mutter war das eine sehr angespannte Situation. Damals lebten wir nur von der Landwirtschaft und dem Weinbau und meine Mutter hatte drei minderjährige Kinder, nämlich uns. Es wurden mehrere Szenarien durchüberlegt, für den Fall, dass mein Vater den Krebs nicht überleben sollte. Denn die Landwirtschaft und den Weinbau konnte meine Mutter alleine nicht weiterbetreiben. So kam sie auf die Idee, Gästezimmer zu bauen. Sie war in einem Gasthaus groß geworden und hatte Erfahrung im Umgang mit Gästen. Das war eine Möglichkeit, den Betrieb in die nächste Generation zu führen.

Manfred Edelmann: „Wir sind hier ein historischer Boden.“

Am 31. Juli 1993 war es dann soweit, die Gästezimmer wurden eröffnet und schon am nächsten Tag waren die ersten Gäste da! Durch unsere besondere Nähe zu Wien und auch die Nähe zu Ungarn und der Slowakei waren wir von Anfang an attraktiv. Natürlich kosteten die Gäste auch unseren Wein und so hatte sich der Verkaufsradius innerhalb weniger Jahre schlagartig erweitert. Denn vorher war unser Hauptabsatzmarkt auf Wien und Umgebung beschränkt. Wir konnten viele interessante Kontakte knüpfen.

Obwohl sich das Reiseverhalten inzwischen deutlich geändert hat (die Gäste bleiben in der Regel nur sehr kurz), habe ich mich entschieden, das Gästehaus auch weiterzuführen. Dazu habe ich in den letzten Jahren umfassende Renovierungsarbeiten durchgeführt, um alles auf den neuesten Stand zu bringen. Neue Fußböden, neue Betten, eine neue Möblierung, ein neues Corporate Design. Wir haben mit unseren Zimmern ein Alleinstellungsmerkmal und der Kontakt zu den Gästen hat mir auch ein bisschen das Tor zur Welt geöffnet und mein Interesse an Reisen geweckt. Es ist mir auch ein großes Anliegen, Besuchern die Region Carnuntum näherzubringen. Denn wir sind hier ein historischer Boden und sehr geschichtsträchtig.

Gästezimmer im Weingut Manfred Edelmann in Göttlesbrunn
Die Gästezimmer bestechen durch ihre helle Freundlichkeit ©TIRZA Photograhy/Weingut Manfred Edelmann
Bekommst du von deinen Gästen auch direktes Feedback zu deinen Weinen?

Manfred Edelmann: Wir bieten unseren Gästen auch Weingartenwanderungen und Weinverkostungen an, die ich kommentiere. Bei den Weingartenwanderungen geht es in die wichtigsten Lagen von Göttlesbrunn und die Besucher erfahren einiges über den Weinbau in Göttlesbrunn, seine Geschichte, die Böden und Sorten. Ich beschreibe auch die wichtigsten Arbeiten, die im Weingarten im Lauf eines Jahres zu machen sind.

„Ich habe Menschen damit reich beschenkt.“

Bei der kommentierten Verkostung lernen die Besucher alles, worauf es beim Weinverkosten ankommt: Farbe, Geruch und Geschmack des Weines, den Einfluss des Weinglases und so weiter. Natürlich bekommt man da auch direktes Feedback von den Gästen, was sich auch darin widerspiegelt, dass der eine oder andere Weinkarton im Kofferraum des Autos landet. 😉 Und wenn Gäste ohne Auto kommen, schicken wir die Weine gerne kostenlos nach.

Ich habe im letzten Sommer ein besonders schönes Feedback von einem Gast bekommen. Er erzählte mir, dass sein Weinkeller komplett voll ist und er keinen Wein bei uns kaufen wollte. Aber nach der Weingartenwanderung und der Verkostung hatte er entschieden, trotzdem ein paar Kartons Wein mitzunehmen. Denn die Führung durch Weinberge und die Verkostung sei so informativ gewesen und die Weine so gut, dass er nicht anders kann. Ich habe mich über dieses Feedback natürlich sehr gefreut, weil ich gemerkt habe, dass meine Arbeit auch einen Sinn hat. Ich habe Menschen damit reich beschenkt.

Winzer Manfred Edelmann bei einer Weinprobe mit zwei Gästen
Für seine Gäste macht Manfred Edelmann auch gerne Weinproben ©TIRZA Photograhy/Weingut Manfred Edelmann
Du bist vielseitig interessiert: Musik, Reisen, Fotografie – was hat welchen Stellenwert in deinem Leben?

Manfred Edelmann: Ich bin ein sehr ästhetischer Mensch und versuche alles mit viel Ästhetik zu machen. Musik und Kunst ist für mich eine der höchsten und schönsten Formen, Ästhetik auszudrücken. Sei es ein klassisches Stück von Mozart, Beethoven oder Johann Strauß: ich kann da viel raushören und es bereichert mich. Das gilt aber auch für verschiedene Formen des Jazz (ich denke da vor allem an Musiker wie Keith Jarrett, Tord Gustavsen oder Jan Garbarek, um nur einige zu nennen) sowie für manche Filmmusiken und Popsongs. Sie hat den höchsten Stellenwert.

Manfred Edelmann: „Fotografie schärft meine Sinne“

Reisen inspirieren mich sehr. Schon als Kind haben mich die Reisen von Christoph Kolumbus, Ferdinand Magellan oder Vasco da Gama interessiert. Ich besuche auch gerne ethnographische Museen, und Nationalmuseen, um über andere Kulturen und Länder zu lernen. Ich finde, man muss ab und an Europa verlassen, um zu erkennen, was wir an ihm haben. Unsere Geschichte, unsere Kultur, unsere Art des Lebens. Darum beneiden uns viele in der Welt. Weltweit hat Europas Kultur viele andere Menschen beeinflusst. Das muss uns klar sein. Und wir sind uns als Europäer auch viel ähnlicher als wir von uns selbst glauben. Ich bin auf meinen Reisen auch ein überzeugter Europäer geworden. Je mehr ich zuhause bin, desto mehr entsteht der Wunsch, wieder andere Gegenden kennenzulernen. Das muss nicht weit weg sein, manchmal tut es auch ein kurzer Ausflug in die Nachbarschaft.

Die Fotografie ist ein schönes Ausgleich zu meiner täglichen Arbeit. Auch wenn Wein sehr kreativ ist, ist mein Geist doch von vielen Dingen geprägt und ich finde Ruhe und Erholung in der Fotografie. Sie schärft auch meine Sinne und durch den Fotoblick nehme ich eine Landschaft, Gebäude oder auch Menschen viel bewusster wahr. Man kann außerdem wunderbar mit der Kamera und ihren Einstellungen spielen und interessante Effekte schaffen, womit sich der Kreis zur Kunst schließt.

Copyright Titelbild: ©TIRZA Photograhy/Weingut Manfred Edelmann

*Dieser Text wurde weder in Auftrag gegeben, noch vergütet. Er entstand ohne Einfluss des Weinguts Manfred Edelmann und spiegelt ausschließlich die persönliche Meinung des Winzers wider. Gesetzte Links sind nicht kommerziell und dienen allein Service-Zwecken.

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