Comic-Paar schaut sich Weinfilme im Fernsehen an und genießt dabei Wein

Weinfilme: Die 7 schönsten Movies für die Feiertage

Wenn es eine Zeit gibt, die sich bestens für einen Filmmarathon eignet, dann ist das die Woche zwischen Weihnachten und Silvester. Deswegen kommen hier jetzt mal ein paar Empfehlungen in Sachen Weinfilme für dich, die sich lohnen.

Irgendwann kommt so gut wieder jeder Weinliebhaber an den Punkt, an dem es ihr oder ihm nicht mehr reicht, die guten Tropfen einfach nur zu genießen. Man möchte mehr wissen. Also wälzt man Bücher, verkostet sich durch die unterschiedlichen Regionen dieser Welt, liest Weinblogs und tauscht sich intensiv mit Gleichgesinnten aus. Nur, dass das alles eben auch regelmäßig eine gewisse Konzentration benötigt. Aber was, wenn man sich zum Thema einfach nur berieseln lassen möchte? Ganz einfach: Dafür gibt es unzählige Weinfilme! Schauen wir uns einfach mal die (für mich) besten Weinfilme etwas genauer an. Vielleicht ist ja auch für dich etwas dabei.

Weinfilme nach wahren Begebenheiten

Auch im Kino muss nicht immer alles fiktiv sein. Biopics gehen schließlich immer. Manchmal wird dabei zwar die Realität ein wenig aufgerüscht, aber hey, was macht nicht alles fürs Storytelling? Natürlich gibt es auch Weinfilme, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Okay. Es gibt eigentlich nur einen Film in dieser Kategorie, der sich auch lohnt. Aber den schauen wir uns jetzt mal genauer an.

“Bottle Shock”

Der Streifen aus dem Jahr 2008 nimmt sich das legendäre Judgement of Paris im Jahr 1976 zur Brust. Erzählt wird quasi, wie es zu dieser Blindverkostung kam. Nur, dass sich der Regisseur ​​Randall Miller, der gemeinsam mit Jody Savin und Ross Schwartz auch das Drehbuch schrieb, recht viele Freiheiten herausgenommen hat. Steven Spurrier, hier gespielt von Alan Rickman, war wahrlich nicht so ein Snob, wie es einen der Film glauben machen will. Und Jim Barrett hatte mitnichten so cholerische Anfälle wie Bill Pullman, der ihn verkörpert. Mal ganz abgesehen davon, dass die Blindverkostung nicht in einer romantischen Ruine vor den Toren von Paris stattfand, sondern direkt in der Stadt.

Na ja, und es ist auch nicht so, dass bis zur Blindverkostung niemand aus der Weinwelt die kalifornischen Gewächse auf dem Schirm gehabt hätte. Wobei es damals tatsächlich noch keine derartige Kommerzialisierung wie heute gab. Das gibt der Film dann sehr gelungen wieder. Generell ist “Bottle Shock” extrem unterhaltsam und kurzweilig – und macht Lust auf kalifornische Weine. Der Film ist derzeit via Amazon Prime kostenfrei streambar. Mein Tipp: Am besten einen Chardonnay oder Cabernet Sauvignon aus dem Sunshine State während des Guckens genießen.

Bottle Shock beruht auf wahren Ereignissen

Buchverfilmungen

Nicht immer erfindet man für Weinfilme das Rad komplett neu. Vor allem nicht, wenn es bereits Romane gibt, die man bestens für die Leinwand adaptieren kann. Zwei der gelungensten Weinfilme aus dieser Kategorie stelle ich dir jetzt vor.

“Sideways”

Einer der wohl bekanntesten Weinfilme überhaupt ist “Sideways” aus dem Jahr 2004. Hier macht der erfolglose Autor und frustrierte Lehrer Miles mit seinem besten Kumpel, einem abgehalfterten Schauspieler und notorischen Schürzenjäger, der bald heiraten soll, einen Tripp in die Weinbauregion Santa Barbara. Dabei findet nicht nur ein wunderbares Merlot-Bashing inklusive Pinot-Noir-Glorifizierung statt, sondern es passiert halt auch viel Zwischenmenschliches. Letzteres ist für mich ein wenig nervig, aber selbst ich muss zugeben, dass Paul Giametti den Miles einfach wunderbar verkörpert.

Was viele Weinliebhaber nicht wissen: Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Rex Pickett. Regisseur Alexander Payne adaptierte das Buch zusammen mit Jim Taylor für die Leinwand – und bekamen dafür sogar einen Oscar. Mal ganz davon abgesehen, dass der Film in den Vereinigten Staaten ein mega Erfolg war – und in der Weinwirtschaft deutliche Spuren hinterließ. Der Absatz von Merlot brach nämlich ein, während Pinot Noir zum Verkaufsschlager avancierte. So schnell kann’s gehen. “Sideways” kannst du derzeit bei Disney+ sowie RTL+ kostenfrei streamen.

In Sachen Weinfilme ist Sideways ein großer Hit

“Ein gutes Jahr”

Aus dem Jahr 2006 stammt einer der prominentesten besetzten Weinfilme. Denn in “Ein gutes Jahr” spielt Russell Crowe den Londoner Börsenmakler Max Skinner, der das Provence-Weingut seines Onkels Henry erbt. Eigentlich will Max das Weingut nur schnell verkaufen. Aber vor Ort entdeckt er dann die Liebe. Nicht nur zum Wein, sondern auch zu einer Frau. Fun Fact: Obwohl die Story in der Provence spielt, dreht sich hier nichts um Roséweine, denn auf dem Weingut werden ausschließlich Rotweine bereitet.

Die komplette Story beruht auf dem Roman “Ein guter Jahrgang” von Peter Mayle und wurde von Marc Klein fürs Kino adaptiert. Regie führte übrigens niemand Geringerer als Ridley Scott. Was ja schon für sich dann mal eine echte Hausnummer ist. Ach ja, du kannst “Ein gutes Jahr” derzeit übrigens bei Disney+ streamen.

Weinfilme mit Originaldrehbuch

Nicht jede Story für einen Weinfilm muss adaptiert sein. Es gibt auch noch genügend Originaldrehbücher. Wobei ich zugeben muss, dass mir die meisten dieser Weinfilme dann doch etwas zu seicht sind. Denn gerne muss dafür mal ein Junggesellinnenabschied herhalten. Oder ein Treffen von langjährigen Freundinnen. Kurzum: Sie bedienen viele weibliche Klischees und sind wohl explizit für Frauen gemacht, die sich gerne durch ChickLit schmökern. Anders kann ich mir das nicht erklären. “Wine Country” ist ein Paradebeispiel. Doch zum Glück gibt es auch zwei wohltuende Ausnahmen. Here we go ….

Paar schaut sich Weinfilme an und trinkt dabei auch Wein

“Der Wein und der Wind”

Willkommen im Burgund! In “Der Wein und der Wind” aus dem Jahr 2017 kehrt der Winzer Jean auf das Familienweingut zurück. Sein Vater liegt im Sterben. Deswegen soll er sich gemeinsam mit seinen Geschwistern Juliette und Jérémie um die Weinlese kümmern. Nach und nach nähern sich die Geschwister wieder an. Als dann der Vater stirbt, stehen einige grundsätzliche Entscheidungen an.

Ganz ehrlich? Ich kapiere bis heute nicht, warum “Der Wein und der Wind” als Drama-Komödie gehandelt wird. Komödie geht für mich irgendwie anders. Drama passt meiner Meinung nach indes recht gut. Ich mag es sehr, wie die drei jeweils ihren Weg im Leben finden – und wie der Wein sie alle vereint. Da ist Regisseur Cédric Klapisch ein echtes Kleinod unter den Weinfilmen gelungen. Kostenfrei streamen kann man den Streifen momentan übrigens nur auf Arthaus+, aber Sky, Apple TV oder Google Play haben auch die Leihversion online.

“Uncorked”

Einer der neuesten Weinfilme ist “Uncorked”. Die Handlung ist schnell zusammengefasst: Elijah arbeitet nebenbei in einer Weinhandlung, soll aber eigentlich mal das Grill-Restaurant seines Vaters übernehmen. Das Problem: Elijah möchte eigentlich Sommelier werden. Coming of Age trifft hier auf Weinleidenschaft. Eine spannende Kombi, mit einer wundervoll einfühlsam erzählten Geschichte.

Für das Drehbuch sind Nick Morris sowie Lane und Ruckus Skye verantwortlich. Regie führte Prentice Penny. Eigentlich sollte “Uncorked” auf dem Filmfest South by Southwest im März 2020 Premiere feiern, was aber aufgrund der Pandemie nicht möglich war. Deswegen fand die Premiere dann im selben Monat auf Netflix statt. Hier ist der Film auch nach wie vor verfügbar.

Einer der aktuellsten Weinfilme, die es gibt: Uncorked

Empfohlene Dokumentation

Manchmal ist das echte Leben wesentlich interessanter als jede Fiktion. Da bildet auch das Thema Wein keine Ausnahme. Wein-Dokumentationen gibt es tatsächlich wie Sand am Meer. Da kann es durchaus schwer fallen, sich zu entscheiden. Deswegen stelle ich dir hier jetzt einfach mal meine beiden Favoriten vor.

“Sour Grapes”

In der Doku „Sour Grapes“ aus dem Jahr 2016 dreht sich alles um den legendären Weinfälscher Rudy Kurniawan. Und das ist tatsächlich eine hochspannende Geschichte, die die Regisseure Reuben Atlas und Jerry Rothwell gekonnt in Szene gesetzt haben. Wer sich einmal genauer mit Weinfälschungen auseinandersetzen möchte, ist hier goldrichtig.

Ich hoffe übrigens, dass es irgendwann auch mal eine Fortsetzung geben wird. Denn schließlich ist Kurniawan seit 2020 wieder auf freiem Fuß. Pikant: Inzwischen macht er in Singapur wieder regelmäßig Weinverkostungen. Hier mischt er extra für die Teilnehmer Fälschungen zusammen, die sie dann neben dem jeweiligen Original, das die Gäste mitzubringen haben, probieren lässt. Noch pikanter: Kurniawan besteht darauf, die Original-Flaschen dann zu behalten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. 😉 Leider ist “Sour Grapes” bei den gängigen Streaming-Anbietern derzeit nicht erhältlich.

“Mondovino”

Schließen wir die Empfehlungen mit einem großen Klassiker ab. Nämlich “Mondovino”. Regisseur Jonathan Nossiter beleuchtet in seiner Dokumentation aus dem Jahr 2005 den Globalisierungskampf in der Weinbranche. Was ist denn da nun wichtiger: Geld oder Tradition? Als Beispiele halten Napa-Valley-Milliadäre ebenso der wie französische Kleinbetriebe oder verfeindete Dynastien in der Toskana. Super spannend – und super interessant erzählt. Klar, einiges ist aufgrund des Alters ein wenig aus der Zeit gefallen, aber die Basis dieser Doku ist meiner Meinung nach noch immer aktuell.

“Mondovino” kannst du derzeit leider nicht streamen. Aber wie auch bei “Sour Grapes” lohnt es sich meiner Meinung nach sehr, sich die DVDs anzuschaffen. Beide Dokus haben es leider noch nicht auf eine Blu-ray geschafft. Schande!

Wein-Serie Drops of God bei Apple TV

Weinfilme: Fehlt da nicht noch etwas?

Wenn du die ganze Zeit jetzt auf die Empfehlung einer weiteren Dokumentation gewartet hast, dann muss ich dich an dieser Stelle wohl enttäuschen. Denn die “Somm”-Dokus, von denen es inzwischen drei Teile gibt, empfehle ich ganz bewusst nicht. Ja, vor allem der erste Teil, der angehende Master Sommeliers auf ihrem Weg zum Titel begleitet, ist sehr spannend. Nur leider kommen da eben auch Master Sommeliers vor, die inzwischen all ihrer Ämter enthoben wurden, nachdem sich 2020 Vorwürfe wegen sexueller Belästigung und Machtmissbrauch verhärtet hatten. Ich persönlich kann die Dokus seitdem nicht mehr schauen, ohne von Ekelschauern geplagt zu werden.

Und auch die Apple-TV-Serie “Drops of God” fehlt an dieser Stelle. Es soll ja einige große Fans geben. Aber ich finde die Story um die vielleicht erbende Tochter, die keinen Wein trinken kann, ohne dabei fast zu sterben und den Sommelier, der was weiß ich denn mit Wein kompensiert, schon ein wenig arg konstruiert und dementsprechend blutleer. Da die Serie aber durchaus ihre Fans hat, sei sie an dieser Stelle erwähnt. Mit den anderen sieben Tipps in Sachen Weinfilme bist du meiner Meinung nach aber besser bedient. 😉

Copyright Titelbild: © Lyudinka/iStock

*Dieser Text wurde weder in Auftrag gegeben noch vergütet. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und spiegelt ausschließlich meine persönliche Meinung wider. Gesetzte Links sind nicht kommerziell und dienen allein Service-Zwecken.

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