Zwei weihnachtlich eingepackte Weine mit Lichtern im Hintergrund

Wein verschenken – 8 Tipps, damit dein Geschenk Anklang findet

Ob nun Weihnachten, Geburtstag, Dienstjubiläum oder Beförderung: Wein verschenken kann man quasi zu jeder Gelegenheit. Aber nicht jedes Gewächs passt auch zu jedem Weinliebhaber. Damit dein Geschenk garantiert gut ankommt, habe ich dir hier mal 8 Tipps für deine Auswahl zusammengestellt.

Eigentlich könnte es ja ganz einfach sein. Wenn man Wein verschenken möchte, dann ist ein Gutschein tatsächlich die allerbeste Lösung. Wobei es auch hier genügend Fallstricke gibt, die man im ersten Moment vielleicht gar nicht so auf dem Schirm hat. Wenn der zu Beschenkende zum Beispiel glühender Naturwein-Verehrer ist oder ausschließlich Orange Wines trinkt, dann ist ein Einkaufsgutschein für eine sehr konventionelle Weinhandlung, wo es genau diese Art von Weinen eben mal so gar nicht gibt, nicht unbedingt eine gute Wahl. Für jemanden, der nur französische Gewächse genießt, braucht es keinen Gutschein von einem Weinladen, der sich auf italienische oder spanische Tropfen spezialisiert hat. Und wenn dein Chef ein Fine-Wine-Genießer ist, bei dem keine Flasche unter 50 Euro kostet, ist ein Gutschein für eine Handelskette, wo ein Wein maximal 16,99 Euro kostet, vielleicht auch nicht so das Gelbe vom Genussei.

Du siehst: Wein verschenken ist tatsächlich gar nicht so einfach. Man will ja schließlich nicht eines der Pärchen sein, über die vor einiger Zeit im Magazin der Süddeutschen Zeitung geschrieben wurde. Das war eine Clique von mehreren Paaren, die sich über Jahre immer wieder ein und dieselbe Champagnerflasche gegenseitig schenkten. Sie war markiert. Deswegen wusste jeder, dass es sich eben um besagte Flasche handelte. Da aber niemand aus der Gruppe Champagner trinkt, zirkuliert die Flasche wahrscheinlich heute noch im Freundeskreis. Was ja irgendwie schon sehr schade ist. Egal ob Wein oder Schaumwein – das Geschenk sollte schon passen. Und im Idealfall auch Freude bereiten.

Wein verschenken: 8 Tipps, damit sich der Beschenkte auch freut
Wenn man Wein verschenkt, sollte die Freude groß sein. © Halfpoint/iStock

Wein verschenken – 8 Tipps

Wenn aber schon ein Gutschein beim Thema Wein verschenken derart tricky sein kann, wie soll man denn da die richtige Flasche finden, die man persönlich übergeben möchte? Nun, dafür sollte man den jeweiligen Menschen, beziehungsweise dessen Weingeschmack schon ein wenig kennen. Hier folgen einfach mal ein paar Tipps, wie du den passenden Wein verschenken kannst.

1. Gutschein verschenken

Falls ich dir gerade die Lust genommen habe, einen Gutschein statt direkt eine Flasche Wein verschenken zu wollen: Lass dich nicht so schnell entmutigen! Eigentlich braucht so ein Gutschein nur ein wenig Vorbereitung. Erkundige dich vorab einfach, wo der zu Beschenkende in der Regel seine Weine kauft. Familie und andere Freunde können da meist sehr gut Auskunft geben. Oder aber die Sekretärin, wenn der Wein für deinen Chef sein sollte.

Manchmal erfährt man auch beiläufig in einem persönlichen Gespräch, wo die jeweilige Person bevorzugt Wein einkauft. Da dann aber bitte darauf achten, dass der Laden keine aktuelle Neuentdeckung ist, die dann aber im späteren Weinleben nicht unbedingt mehr eine Rolle spielt. Das war bei mir mal der Fall. Ich hatte bei Kollegen erwähnt, dass ich jetzt auch endlich mal in der Weinhandlung XY war. Zack, meine Kollegen speicherten den Namen direkt ab und besorgten mir dort zum Geburtstag einen Gutschein. Den habe ich jetzt immer noch. Er ist aus dem Jahr 2019 – und wahrscheinlich gar nicht mehr gültig.

Wein verschenken: Mann riecht an einem Glas mit Rotwein
Der Wein soll dem Beschenkten Freude bereiten – nicht dir. © IL21/iStock

2. Wein verschenken: Wie hochwertig soll’s sein?

Wenn man nicht so auf Gutscheine steht und lieber direkt Wein verschenken möchte, steht am Anfang die absolute Gretchenfrage. Wieviel Geld willst du für das Gewächs ausgeben? Wenn der Wein für einen Premium-Genießer ist, dann reichen 10 Euro in der Regel nicht. Es ist aber auch keine gute Idee, jemanden, der normalerweise nur Gutsweine unter 10 Euro trinkt, plötzlich einen Tropfen für 80 oder mehr Euro zu schenken. Sprich: Das vinophile Geschenk sollte weder langweilen noch unter- oder überfordern. Wenn man nicht genügend Kohle für die benötigte Qualität hat, dann ist vielleicht ein Wein-Accessoir, das nicht ganz so viel kostet, eine schöne Alternative? Und wenn man unbedingt 100 Euro für Wein ausgeben möchte, der zu Beschenkende aber leidenschaftlicher Doppio-Passo-Trinker ist, dann lohnt sich die Überlegung, davon einfach zehn Flaschen zu verschenken, statt nach einem Primitivo zu suchen, der mehr als 30 Euro kostet.

3. Welche Weinfarbe?

Ist die Preisspanne erstmal geklärt, kommt direkt die nächste Frage. Rotwein oder Weißwein? Oder vielleicht sogar ein Schaumwein? Es nützt ja nichts, jemandem, der ausschließlich Weißwein trinkt, einen Shiraz aus Australien zu schenken. Um mal ein sehr überspitztes Beispiel zu bringen. Natürlich gibt es genügend Weinliebhaber, die an allen Farben sehr viel Freude haben. Trotzdem gibt es ja meist Präferenzen. Und falls nicht, orientiere ich mich immer an der Jahreszeit, wenn ich Wein verschenken möchte. Im Winter also eher Rotweine, im Sommer Weißweine. Ausnahmen bestätigen die Regel. Denn schließlich gibt es ja noch mehr Parameter.

Weißwein wird bei Sonnenuntergang in zwei Weingläser geschenkt
Der Wein sollte bestmöglichst passen. © Rostislav Sedlacek/iStock

4. Wein verschenken: Trocken bis lieblich

Die Farbe hast du jetzt wahrscheinlich geklärt. Kreisen wir den Wein, den wir verschenken wollen, weiter ein. Soll dieser eher trocken, feinherb oder lieblich sein? Dazwischen gibt es … viel. Und trocken ist ja nun leider auch nicht immer wirklich trocken. Wenn der Primitivo-Trinker mit voller Überzeugung sagt, dass er nur trockene Weine trinken, dann weiß der Weinkenner, dass eben doch eine gewisse Restsüße im Spiel sein darf. Ich sag mal so: Einem Fan von Primitivo aus Apulien sollte man jetzt nicht unbedingt einen staubtrockenen Bordeaux-Blend schenken. Und ein Liebhaber von restsüßen Spätlesen macht man mit einem Großen Gewächs, das per se sehr trocken ist, auch keine große Freude. Den bevorzugten Süßegrad sollte man schon auf dem Schirm haben, wenn man Wein verschenken möchte.

5. Die Körpersprache des Weins

Süß und trocken bringen uns direkt zum nächsten Kriterium. Wenn du Wein verschenken möchtest, lohnt es sich zu wissen, ob lieber richtig fette und körperreiche oder aber elegante und schlanke Gewächse genossen werden. Bleiben wir ruhig beim doch etwas üppigeren Primitivo. Ein schlanker Pinot Noir aus dem Burgund ist da keine gute Alternative – und eignet sich dementsprechend auch nicht als Geschenk. Ein Zinfandel aus dem kalifornischen Lodi indes schon. Das geht natürlich auch andersherum. Wenn der Wein an einen Menschen gehen  soll, der zum Beispiel sehr gerne Gamay aus dem Beaujolais trinkt, dann wird diese Person an einem Shiraz aus Australien nicht viel Freude haben.

Bordeaux-Korken in einer Detailaufnahme
Bei gereiften Bordeaux-Blends schlägt nicht jedes Herz höher. © hfng/iStock

6. Fruchtig oder mineralisch?

Jetzt stellt sich eigentlich nur noch eine weitere Frage. Nämlich soll ein fruchtiger oder mineralischer Wein verschenkt werden? Wenn jemand sehr gerne fruchtigen Riesling aus der Pfalz trinkt, dann hat diese Person an einem karg-mineralischen Riesling von der Nahe wahrscheinlich nicht viel Freude. Ein körperreicher Riesling aus dem Rheingau wäre aber vielleicht durchaus eine Alternative.

7. Wein verschenken: Lass dich beraten!

Falls du selbst mit Wein eigentlich nichts am Hut hast und dir eigentlich nur ein paar Tipps zum Thema Wein verschenken holen wolltest, dann habe ich dich wahrscheinlich gerade mal so richtig verschreckt. Keine Panik! Auf all diese Details musst du echt nicht allein achten. Und du brauchst auch kein extra Studium, um das passende Geschenk zu finden. Geh einfach in eine gute Weinfachhandlung und lass dich beraten. In einem guten Laden brauchst du nur zu sagen, was die Person, der du Wein schenken möchtest, sonst so ungefähr trinkt. Und nenne auch dein Budget. Ein guter Weinfachberater kann dir da sofort ein paar unterschiedliche Gewächse empfehlen. Wenn er das nicht kann, dann ist er nicht gut. In diesem Fall lass dir bitte nichts aufschwatzen, sondern geh’ einfach ins nächste Weingeschäft.

Frau lehnt Wein ab.
Ablehnung ist beim Thema Wein verschenken echt hart. © Brian A. Jackson/iStock

8. Wein verschenken von Kenner zu Kenner

Wenn du zu den fortgeschrittenen Weingenießern mit einer enormen Kenntnistiefe gehörst, dann reibst du dir wahrscheinlich schon freudig die Hände. Weine auszusuchen ist schließlich eines deiner Spezialgebiete! Denk aber bitte daran, nicht von deinem Geschmack auf den anderer Weinliebhaber zu schließen. Manchmal gerät man ja in Versuchung, seine eigene Expertise in den Vordergrund zu stellen. Wenn man Wein verschenken möchte, haben die eigenen Vorlieben oder Kenntnisse mal so gar keine Relevanz. Da geht es ausschließlich um den Menschen, der den Wein bekommen soll. Und wenn dieser nun einmal extreme gerne Rotkäppchen halbtrocken trinkt, dann hab’ bitte genügend Anstand, um den Champagner Zero Dosage zuhause zu lassen. Um noch einmal mit einem überspitzten Beispiel um die Ecke zu kommen. 😉

Copyright Titelbild: © Maxim Fesenko/iStock

*Dieser Text wurde weder beauftragt noch vergütet. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und spiegelt meine persönliche Meinung wider. Gesetzte Links dienen Servicezwecken und sind nicht kommerziell.

Kommentar verfassen