Winzer Rudolf Längauer kontrolliert den Zuckergehalt der Trauben im Weingarten

Weingut Il Sogno: Langlebige Gewächse aus Monferrato

ADVERTORIAL | Was bringt einen Österreicher dazu, seinen Lebensabend nicht mit Golf, Tennis oder vielen Reisen zu verbringen, sondern sich ein Weingut im piemontesischen Monferrato aufzubauen? Was folgt, ist die erstaunliche Geschichte von Rudolf Längauer, seinem Weingut Il Sogno und seinen Weinen, die ganz anders sind als das, was man sonst aus Monferrato erwartet.

Ursprünglich ist der Österreicher Rudolf Längauer ja gelernter Ingenieur, Dachdecker und Spengler. Bereits mit Mitte 20 musste er nach dem Tod seines Vaters den elterlichen Betrieb übernehmen. Als bekennender Perfektionist, der er auch heute noch mit zarten 70 Jahren ist, ließ der wirtschaftliche Erfolg nicht lange auf sich warten. Das Dachdecker- und Spengler-Geschäft lief gut. Und war stressig. Um genau diesen Stress abzubauen, kochte Rudolf Längauer. “Darüber bin ich dann auch zum Wein gekommen”, verrät der Österreicher, den ich während einer Online-Verkostung regelrecht Löcher in den Bauch frage. Während es bei mir in Hamburg regnet, scheint bei Längauer auf seinem Weingut Il Sogno im Örtchen Mombaruzzo die Sonne durchs Fenster.

Dass ihm jemals ein Weingut gehören würde, hatte der Österreicher mit Ende 20 natürlich nicht auf dem Schirm. Er genoss Wein lieber. Im Alter von 35 Jahren folgte der nächste Schritt in der Weinwelt. Er lernte einen Winzer in Montalcino kennen, dem er jahrelang jeden Spätsommer bei der Weinlese und den ersten Vinifikationsschritten half. Schnell ward ein Altersplan gemacht. Nach der Pensionierung wollte sich Rudolf Längauer mit seiner Frau auf dem Grund und Boden des Winzers niederlassen, zwei Hektar Rebfläche kaufen und selbst Wein machen. Dieser Traum zerplatzte zur Jahrtausendwende, als seine Frau an ALS erkrankte und schließlich auch verstarb.

Weingut Il Sogno im Monferrato von außen
Willkommen auf Il Sogno! © Il Sogno

Il Sogno: Der Traum vom eigenen Weingut

Nach der Trauer kam die Liebe in Form seiner zweiten Frau zurück in Längauers Leben, der sich gerade fragte, wie denn sein Dasein im Alter aussehen sollte. Vielleicht mit einem Segelboot die Welt umrunden? Passionierter Segler war er ja schließlich. Doch als es zwischen 2007 und 2008 zur Finanzkrise kam, war ihm das doch zu unsicher. Er wollte mit seinem Geld nicht nur passives, sondern auch aktives Einkommen haben. Durch Zufall kam ihm ein Buch über das Piemont in die Hände. Und da war er wieder, der Traum vom eigenen Weingut.

Bereits im Jahr 2007 begab er sich mit seiner zweiten Frau auf die Suche. In Österreich – aber eben auch in Italien. Zum Beispiel im Friaul. Parallel absolvierte er in Österreich ein Jahreswochenendcollege zum Thema Weinbau und ließ sich von der Bioforschung Austria zum Biobodentechniker ausbilden. Denn dass er biologisch arbeiten wollte, war Rudolf Längauer von Anfang an klar. Letztlich fand das Ehepaar dann im piemontesischen Monferrato den geeigneten Ort, um ihren Traum – oder Il Sogno, wie die italienische Übersetzung so schön heißt, wahrwerden zu lassen.

Biologisch bewirtschafteter Weingarten von Il Sogno im Monferrato
Biologische Bewirtschaftung ist auf Il Sogno Pflicht. © Il Sogno

Ein Weingut entsteht

Wobei von einem Weingut im Dezember 2012 nur mit viel gutem Willen geredet werden konnte. Es gab ein verfallenes Haus und einen verwilderten Weingarten. Mit beidem konnte Rudolf Längauer noch nichts anfangen. Von 2013 bis 2014 holte er sich in Mombaruzzo die erforderlichen Genehmigungen ein, um abreißen und komplett neu bauen zu dürfen. Parallel kam eine Nachbarin auf ihn zu und bot ihm ihren ein Hektar umfassenden Weingarten mit Barbera- und Freisa-Reben zum Kauf an. Der Quereinsteiger schlug direkt zu. “So konnte ich schon einmal üben”, gesteht Längauer verschmitzt.

Zugleich legte er aber auch einen 1,5 Hektar großen eigenen Weinberg an, den er nicht nur mit Barbera und Cortese (eine einheimische weiße Rebsorte), sondern auch mit Merlot und Syrah bestockte. Während 2014 auf seinem Grund endlich sein Weingut Il Sogno konkrete Formen annahm, fuhr er im Sommer die erste Ernte ein. Weil sein Keller noch nicht fertig war, ließ er die Trauben bei einem Nachbarn keltern und vergären. 2015 war dann zwar noch nicht sein Haus, aber sein eigener Weinkeller einsatzbereit, sodass er zusammen mit seinem Önologen und einem Agronomen die erste Lese komplett eigenständig machen konnte.

Männer ernten Trauben in einem Weingarten per Hand
Klare Sache: Hier gibt’s ausschließlich Handlese. © Il Sogno

Il Sogno und die Barrique-Vielfalt

Und das hieß bei Rudolf Längauer von Anfang an: ertragsreduzierte Handarbeit, eine Fermentation mit eigens aus seinen Weingärten gezüchteten Hefen und ein ausgeklügelter Fassausbau. Auf Il Sogno kommen nämlich alle Weine sortenrein in Barriques. Die Auswahl ist beeindruckend: Französische, amerikanische, slowenische und österreichische Eiche. Inklusive verschiedener Toastings, versteht sich. So entstehen charakterstarke Weine, die dann die Grundlage für die Cuvées sorgen.

Moment einmal! Cuvées? Im Piemont? Bei dieser Frage muss Rudolf Längauer schmunzeln. “Ja! Warum denn nicht?” Im Piemont dominieren traditionell reinsortige Weine. Cuvées sind hier die Ausnahme. Und wenn es sie gibt, bestehen sie zumeist aus dem, was gerade so übriggeblieben ist. Längauer aber hat eine Vorliebe für Cuvées – und lebt diese auf seinem Weingut Il Sogno auch voll aus. “Man kann doch ruhig mal etwas Neues ausprobieren”, betont der gebürtige Österreicher. 2014 und 2015 bestanden seine Cuvées freilich ausschließlich aus Barbera und Freisa. Mit dem Jahrgang 2016 trug auch sein neuer Weingarten die ersten Trauben und kleine Anteile von Syrah und Merlot kamen hinzu. 2017 ging in die Annalen von Il Sogno als Schreckensjahr ein. Frost. Nahe am Totalausfall. Lediglich 1.000 Liter Wein konnten produziert werden.

Zwei Menschen probieren im Fasskeller gemeinsam Wein
Ist bei Rudolf Längauer Pflicht: Ständige Qualitätskontrolle zusammen mit seinem Önologen. © Il Sogno

Quereinsteiger Längauer kann auch Weißwein

Doch seit 2018 startet Rudolf Längauer mit seinem Weingut Il Sogno voll durch. Obwohl es ihm die Cuvées angetan haben, gibt es bei ihm seit dem Jahrgang 2018 (der erste mit Biozertifizierung) je einen reinsortigen Cortese und Barbera. Da Cortese bis dato seine einzige weiße Rebsorte ist, ist die Reinsortigkeit selbsterklärend. Wie alle anderen Weine auch, baut der Quereinsteiger auch sein weißes Gewächs in Barriques aus. Allerdings nur ein statt der ansonsten üblichen zwei Jahre.

Und in der Tat, direkt nach dem Öffnen, sind die Vanille- und Fassnoten in der Nase schon sehr prägend. Karaffiert man den Cortese und gibt ihm etwas Zeit zum Atmen, entwickelt sich allerdings ein sehr harmonisches Duftbild mit zitrischen Anklängen und einem floralen Touch. Am Gaumen ebenso tiefgründig wie komplex, kommt der Wein mit einer lebendigen und charmanten Frische und einer derart präzisen Struktur daher, dass ich nur noch staunen konnte.

Zwei Männer verkosten Wein an einem Tisch
Gewissenhafte Verkostungen gehören regelmäßig dazu. © Il Sogno

Barbera von Il Sogno

Nicht minder gelungen ist aber auch der Barbera 2018 mit seinen insgesamt 40 Monaten Barrique-Ausbau. Dass es diesen reinsortig gibt, ist dann der Tradition geschuldet. Weil benachbarte Winzer immer wieder betonten, dass sich ein Barbera in Monferrato nun einmal gehört. Da ist es auch ganz egal, dass die Traube aufgrund der übertriebenen Massenproduktion in den 1980er-Jahren noch immer einen schlechten Ruf hat. Dass dieser inzwischen schon längst ad acta gelegt werden kann, beweist indes der Barbera von Il Sogno.

Ja, auch dieser Wein braucht trotz seines Alters noch ein wenig Zeit, um sich an der Luft zu entfalten. Er ist eben ein waschechter Langstreckenläufer. Gibt man dem Barbera aber diese Zeit, dann wird man mit einer eleganten Aromenfülle von saftiger Piemont-Kirsche und süßen Pflaumen belohnt. Dazu dann noch die zarten Anklänge von Vanille und Veilchen – herrlich! Am Gaumen dann saftig, mit Leder-Nuancen und einer wunderschönen Würze, gepaart mit einem minutenlangen Finish.

Barbera-Rebstöcke in einem Weingarten in Monferrato
Monferrato ist und bleibt Barbera-Paradies. © Il Sogno

Willkommen im Cuvée-Paradies!

Aber kommen wir endlich mal zu den Cuvées von Il Sogno! Die Basis bilden hier Barbera, Freisa, Merlot und Syrah. Da Merlot und Syrah im Monferrato keine eingetragenen Sorten sind darf der Wein nur als “Monferrato DOC Rosso”, also schlichtweg als Landwein bezeichnet werden. Ein Schicksal, dass ja aber auch schon einst die Supertoskaner mit ihm teilten. Dieser Vergleich ist übrigens gar nicht mal so weit hergeholt. Ob nun der 2016er oder der 2017er: Beide haben eine erstaunlich frische Nase, die von Kirsch- und Pflaumen-Anklängen geprägt ist. Dazu noch etwas Brombeere und schwarzer Pfeffer. Am Gaumen kommt dann auch noch eine schöne Veilchen-Note hinzu. Und jede Menge Tannin. Auch diese Weine brauchen Luft, Luft, Luft. Rudolf Längauer macht eben Weine, die für eine kleine Ewigkeit bestimmt sind.

Was dann natürlich auch für den “Istooh” 2018 gilt. Der Name entstammt übrigens dem französisch geprägten Piemont-Dialekt und bedeutet übersetzte so viel wie “Wow”. Die Zusammensetzung dieses Weins ist Jahr für Jahr anders. Der 2018er besticht mit enormer Würze und Tiefgründigkeit und einer sehr dunklen und doch eleganten Seele. Das Wow ist da tatsächlich schon die sehr treffende Beschreibung.

Weine und Delikatessen vom Weingut Il Sogno auf einem Tisch präsentiert
Voilà: Einmal das komplette Il-Sogno-Sortiment. © Il Sogno

Spitzenwein von Il Sogno

Noch spannender wird es allerdings mit dem “Quattro per tre”. Auch hier ist der Name Programm. Denn Rudolf Längauer verwendet für seinen Spitzenwein ausschließlich das jeweils beste Fass seiner vier Rebsorten, welche nach zwei Jahren assembliert werden und danach noch ein weiteres Jahr in den Fässern reifen – also vier Rebsorten für drei Jahre im Barrique. Als ich den 2018er erstmals verkosten durfte, musste ich direkt an einen Supertoskaner denken – nur eben mit der typischen Piemont-Eleganz. Man ist versucht, den Begriff Superpiemonteser zu verwenden. Hier ist alles fein und ausbalanciert – und doch lebhaft und charakterstark. Ein minutenlanger Abgang bildet hier das i-Tüpfelchen. Das ist schon sehr beeindruckend.

Alles, was ich hier über die Weine von Il Sogno geschrieben habe, ist allerdings nur die Spitze des Geschichteneisbergs, die dieses Weingut prägen. Ich hätte Rudolf Längauer stundenlang dabei zuhören können, wie er über seine Weine spricht, seinen Alltag als weinmachender Quereinsteiger und sein Leben als Österreicher in Italien. Das Gute: Der Winzer vermietet auch zwei Appartements an Urlauber. Vor allem für Weininteressierte ist das ein großes Glück.  Nicht nur, weil man eine Il-Sogno-Flasche als Begrüßung bekommt, sondern weil Längauer seine Gäste mit großem Vergnügen durch seine Weinberge und seinen Keller führt, wo dann schon mal direkt aus dem Barrique-Fass probiert werden darf. Für mich ist jetzt schon klar, dass ich unbedingt mal bei Rudolf Längauer Urlaub machen möchte. Und bis es so weit ist, lege ich dir die Gewächse des Weinguts Il Sogno ans Herz. Denn diese sind so anders – und so gut.

Copyright Titelbild: © Il Sogno

* Dieser Text wurde vom Weingut Il Sogno in Auftrag gegeben und vergütet, spiegelt aber trotzdem meine eigene Meinung wider. Externe Links sind Bestandteil dieses Advertorials. Interne Links dienen Service-Zwecken.

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