Rotwein zu Antipasti-Platte

Wein zu Antipasti: 19 Tipps für noch mehr Genuss

Bruschetta! Caprese! Carpaccio! Vitello Tonnato! Die Vielfalt der italienischen Vorspeisen ist nicht nur grenzenlos, sondern auch extrem lecker. Bleibt nur noch die Frage, welcher Wein zu Antipasti passt. Ich habe dir da mal 19 Empfehlungen zusammengestellt.

Die Spanier haben ihre Tapas, die Italiener ihre Antipasti. Und um es direkt mal vorwegzunehmen: Antipasti ist bereits die Mehrzahl. Das Singular ist dann Antipasto. Was übrigens übersetzt so viel wie „vor der Mahlzeit“ bedeutet. Wobei ich persönlich der Meinung bin, dass man diese kleinen Köstlichkeiten nicht nur als Vorspeise, sondern in zahlreichen Variationen auch den ganzen Abend genießen kann. Ob nun als Appetizer oder Hauptmahlzeit – in beiden Fällen stellt sich die Frage, welcher Wein zu Antipasti passt. Steigen wir also mal gezielt in die Materie ein!

Wein zu Antipasti mit Tomaten

Bruschetta, Caprese und Panzanella sind die drei großen Antipasti-Gerichte, in denen Tomaten den Geschmackston angeben. Ob nun Tomaten auf Baguettescheiben, mit Mozzarella oder halt in dem berühmten Brotsalat, was alle Speisen eint, ist, dass Tomaten eine recht hohe Säure haben. Das darf man beim Wein zu Antipasti mit Tomaten dann ruhig berücksichtigen. Ich bin ja ein großer Fan des Mottos „What grows together, goes together“. Deswegen gibt’s jetzt vorwiegend viele italienische Weintipps.

Wegen der Weinsäure bieten sich bei Antipasti auf Tomatenbasis vor allem rote Gewächse an. Die haben nämlich eine nicht ganz so präsente Säure wie Weißweine. Ein einfacher Valpolicella ist zum Beispiel eine gute Wahl. Selbiges gilt auch für einen Dolcetto aus dem Piemont oder einen Chianti Classico aus der Toskana. Wer mal etwas anderes als diese üblichen Verdächtigen im Glas haben möchte, für den ist vielleicht ein Tai Rosso DOC aus Colli Berici etwas. Das Anbaugebiet in Venetien hat sich eigentlich eher auf internationale Rebsorten wie Merlot, Cabernet Sauvignon oder Carmenère spezialisiert. Diese Weine erzählen nur bedingt von ihrer Herkunft. Und obwohl der Tai Rosso DOC ausschließlich aus der Rebsorte Tocai Rosso, die wiederum eine Spielart von Grenache und damit auch eher international ist, produziert werden darf, findet man hier mit den Anklängen von Hagebutte, Rose und Himbeere sowie der präsenten und doch gut eingebundenen Säure, viel charmanten Lokalkolorit im Glas.

Wenn du lieber Weißwein zu Antipasti genießen möchtest, dann ist ein Pinot Grigio vielleicht etwas für dich. Gerne in der Riserva-Version, damit die Säure nicht ganz so knackig daherkommt. Mein persönlicher Favorit ist allerdings ein Pecorino aus den Abruzzen oder Umbrien. Die Gewächse haben in der Regel eine angenehm milde Säure.

Vitello Tonnato ist als Antipasto ein Klassiker der italienischen Küche
Klassiker: Vitello Tonnato © Olga Chzhu/iStock

Wein zu Vitello Tonnato

Reisen wir mal eben wieder zurück ins Piemont. Denn hier hat Vitello Tonnato seinen Ursprung. Das Originalrezept stammt aus dem 18. Jahrhundert. Damals hieß das Gericht noch „Vitel tonne“ und kam ausschließlich mit Kalbfleisch aus. Inzwischen gehört die Sauce aus Thunfisch, Sardellen, Kapern und Mayonnaise einfach dazu. Trotz des zarten Kalbfleisches darf der Wein aufgrund der Mayonnaise gerne etwas kräftiger sein. Ein gereifter Barolo aus dem Piemont kann dazu ebenso so viel Freude machen wie ein gereifter Brunello di Montalcino aus der Toskana.

Aber natürlich passen hier auch Weißweine. Klar, mit einem Pinot Grigio macht man erneut nichts falsch. Allerdings bevorzuge ich dann doch eher einen Roero Arneis aus dem Piemont. Dieser Wein hat nur wenig Säure, ist weich und üppig und bildet mit seinen exotischen Fruchtanklängen einen schönen Kontrast. Wenn du der fettigen Mayonnaise lieber einen säurereichen entgegensetzen möchtest, dann hat das Piemont mit dem Gavi auch etwas für dich in petto. Hier spielt die Rebsorte Cortese die Hauptrolle. Die Weine sind zudem schön schlank und trumpfen mit knackigen Noten von Zitrusfrüchten und grünen Äpfeln auf. Generell kann Gavi als Wein zu Antipasti eine richtig schöne Wahl sein.

Wein zu Antipasti: Schwierig, wenn Knoblauch und Öl mit im Spiel sind
Wein zu Antipasti: Schwierig, wenn Knoblauch und Öl mit im Spiel sind. © Anja Janssen/iStock

Wein zu Knoblauch-Gemüse

Sie sind lecker und hinterlassen im Mund einen bleibenden Eindruck: in Knoblauch eingelegte Gemüsesorten. Von Möhren über grüne Bohnen, Auberginen oder Zucchini ist hier quasi alles möglich. Bevor du jetzt Panik schiebst, dass du für jedes Gemüse den passenden Wein finden musst … Keine Bange, das ist nicht nötig. Denn tatsächlich ist hier der Knoblauch der entscheidende Geschmacksgeber. Und dem darf man gerne einen aromatischen Wein entgegensetzen. Meistens ist hier auch noch eine Menge Olivenöl mit im Spiel. Deswegen werde ich an dieser Stelle mal internationaler und beschränke mich nicht nur auf Italien.

Ein schlanker Riesling von der Mosel kann hier ebenso gut passen, wie sein mineralisches Pendant von der Nahe. Riesling ist eine sehr aromatische Rebsorte – und kommt deswegen gut gegen den Knoblauch an. Und die Säure puffert das Olivenöl sehr gut ab. Ein Riesling aus der Wachau ist da auch eine gute Wahl. Oder ein junger Silvaner aus Franken. Ähnliches gilt dann auch für einen Sauvignon Blanc von der französischen Loire. Oder einem Sauvignon Blanc aus Südtirol oder der Südsteiermark. Wenn du genusstechnisch in Italien bleiben möchtest, dann wäre ein Lugana eine gute Wahl. Hier findest du vor allem in den Riserva-Versionen eine prägnante Kräuternote.

Sardellen in Öl und Zuchhiniblüten können die Weinauswahl zu Antipasti herausfordernd machen
Bei einigen Antipasti ist das Wein-Pairing durchaus knifflig. © Marina Bakush/iStock

Wein zu Antipasti-Platten

Kommen wir mal zum Endgegner, wenn es darum geht, Wein zu Antipasti auszuwählen. Nämlich Antipasti misto. Salami, Parmaschinken, Burrata, eingelegte Sardinen, frittierte Zucchiniblüten – all das kann sich auf so einer gemischten Antipasti-Platte befinden. Da braucht es also einen Universalbegleiter, der zu all den Köstlichkeiten passt.

Genau an dieser Stelle lasse ich immer die Korken knallen. Sprich: Ich greife zu einem Schaumwein. Und was liegt da näher als Prosecco? Eben! Mit seiner fruchtigen Frische und den prägnanten Kohlensäurebläschen kann ein Prosecco die unterschiedlichen Aromen super ausbalancieren. Und wenn du kein großer Prosecco-Fan bist, dann nimm halt einfach die andere italienische Schaumweingröße Franciacorta. Fürs Protokoll: Ein deutscher Winzersekt kann ebenso gut passen wie ein spanischer Cava oder ein französischer Crémant. Und wenn du partout keinen Schaumwein magst, dann kannst du mit einem Pinot Grigio als Wein zu Antipasti-Platten nichts verkehrt machen. Und falls du dich jetzt wunderst, wo die Tipps zu Carpaccio bleiben – dafür habe ich einen eigenen Text geschrieben. Hier findest du meine Weinempfehlungen zu Carpaccio. Und jetzt: Buon appetito!

Copyright Titelbild: © beats3/iStock

*Dieser Text erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern dient lediglich der Inspiration. Er wurde weder beauftragt noch vergütet und spiegelt meine persönliche Meinung wider. Gesetzte Links sind nicht kommerziell, sondern dienen ausschließlich Service-Zwecken.

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